Sonntag, November 24


The Market Risk Barometer

Der Stimulus aus China hat die asiatischen Börsen angetrieben. Das The Market Risk Barometer bleibt bei erhöhtem Risikoappetit stabil.

Endlich bewegt sich China, kann die Marktreaktion der letzten Woche zusammengefasst werden. Die People’s Bank of China (PBoC) kündigte am Dienstag eine Reihe von geldpolitischen Lockerungsmassnahmen an, und nur zwei Tage später liess das Politbüro eine Reihe von fiskalpolitischen Stützungsmassnahmen an die Staatsmedien durchsickern.

Die chinesischen Börsen reagierten höchst erfreut. Der MSCI China schoss fast 17% in die Höhe, doch auch die Börsen in Hongkong, Japan und trotz wenig erbaulicher Konjunkturnachrichten in Europa wurden vom Auftrieb erfasst (vgl. Grafik). Kaum gefragt waren für einmal die US-Indizes, die weniger zyklisch aufgestellt sind, sowie der defensiv ausgerichtete britische FTSE 100.

Die Paukenschlag aus Peking war auch bei den Sektoren zu spüren, wo wie schon in der Vorwoche konjunkturabhängige Werte aus den Sektoren Grundstoffe, zyklischer Konsum und Industrie gefragt waren. Mit Versorger- und Basiskonsumtiteln haben auch zwei defensive Segmente besser abgeschnitten als der von MSCI berechnete Weltaktienindex, wenig gefragt waren indes Energie- und Gesundheitswerte, die die Woche als einzige im Minus beendeten.

Trotz der lange ersehnten Stimuli aus China bewegte sich das von The Market erhobene Risk Barometer kaum. Es sank sogar leicht von 65 auf 64, bewegt sich aber immer noch über dem langjährigen Mittel von 50 und zeigt damit einen erhöhten Risikoappetit an:

Von den neun Indikatoren, die in das Barometer einfliessen, haben sich vier verbessert, zwei blieben stabil und drei zeigen eine Eintrübung an. Am meisten zur Aufhellung beigetragen hat das gute Abschneiden der zyklischen Segmente, doch auch der Rückgang der impliziten Volatilität an den europäischen Börsen (Vstoxx) hat geholfen. Anders war die Lage jenseits des Atlantiks, wo mit dem Vix das US-Pendant zum Vstoxx leicht angezogen hat. Auch kleine und mittelgrosse Werte reagierten eher verhalten.

Obwohl sich die Stimmung nicht weiter aufgehellt hat, bleibt der Risikoappetit der Anleger hoch, eine Rezession preisen sie nicht ein. Deshalb dürften diese Woche die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und den Dienstleistungssektor im Fokus stehen, die in allen bedeutenden Staaten veröffentlicht werden. Enttäuschen sie, dürften die Börsen Abgaben verzeichnen. Kaum Impulse kommen in den USA von den Unternehmensresultaten, wo diese Woche einzig Nike und die Kreuzfahrtgesellschaft Carnival Cruise Line für Aufsehen sorgen dürften. Anders stellt sich die Lage in Europa dar, wo der Autokonzern Stellantis oder das Kassieren der Jahresprognose durch Siemens enttäuscht haben.

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