US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch Zölle auf Autoeinfuhren verkündet. Porsche importiert alle in den USA verkauften Fahrzeuge und leidet somit am meisten. Doch auch bei anderen deutschen Herstellern wird der Gewinn belastet. Teils dürfte der Betriebsgewinn um zweistellige Prozentraten sinken.
Die USA erheben auf importierte Autos künftig Zölle von 25%. Das kündigte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch an. «Dies ist der Anfang des Tags der Befreiung in Amerika», sagte er. «Wenn Sie Ihre Autos in den Vereinigten Staaten bauen, gibt es keine Zölle.» Die USA werden die Zölle ab dem 3. April erheben, sagte Trump.
Die Massnahme ist ein schwerer Schlag für die europäische Autoindustrie, insbesondere für die deutschen Premiumhersteller. Ihre Aktienkurse dürften am Donnerstag unter Druck geraten.
Analysten der britischen Bank Barclays haben bereits Anfang März in einer Studie dargestellt, wie gross der Anteil der US-Exporte für einzelne europäische Autohersteller ist.
Zölle auf Autoimporte in die USA hätten eine beträchtliche Wirkung auf Porsche, warnten die Barclays-Analysten. Der Konzern importiert alle Fahrzeuge, die er in den USA verkauft.
Auch BMW und Mercedes-Benz werden unter den Zöllen leiden. Beide importieren einen beträchtlichen Teil ihrer Modelle in die USA, denn die lokale Produktion in den Vereinigten Staaten ist vor allem auf die Herstellung von SUV fokussiert, schreiben die Analysten.
Barclays Research hat auch abgeschätzt, was ein US-Zoll von 25% auf Autoimporte für den operativen Gewinn (Ebit) der Autohersteller im Jahr 2025 bedeuten würde. Auch hier ist Porsche am stärksten betroffen. Für Porsche dürfte der Gewinnrückgang mit 16% des Ebit sehr schwerwiegend sein, warnen die Analysten. Stellantis ist wegen der grossen Produktion in Mexiko erheblich betroffen. Mercedes-Benz, der Volkswagen-Konzern und Ferrari müssten mit Gewinneinbussen im mittleren einstelligen Prozentbereich rechnen.
Für die Berechnung haben die Analysten angenommen, dass die Hersteller die Zölle komplett auf ihre US-Verkaufspreise aufschlagen. «Nicht einmal die Absorption von fünf Prozentpunkten der 25% sei wahrscheinlich, angesichts der niedrigen Margen», urteilt Barclays Research.
Die höheren Verkaufspreise dürften erhebliche Auswirkungen auf den US-Absatz haben. Die Analysten erwarten Rückgänge beim Verkaufsvolumen von 50% für die am stärksten betroffenen Modelle, besonders wenn lokal produzierte Alternativen verfügbar sind.
Die US-Zölle dürften auch die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland belasten, wegen der Bedeutung der Automobilindustrie. In Deutschland seien direkt oder indirekt 5,5 Mio. Menschen in der Automobilindustrie oder verwandten Sektoren beschäftigt, warnt Vermögensverwalter Jens Ehrhardt. «Deutschland ist ein Automobilland im Hinblick auf seinen Erfolg bei den Verbrennermotoren», sagte der Gründer von DJE Kapital. Dies ändere sich rapide. Hinzu kämen nun Trumps drastische Zölle. «Der wichtigste deutsche Konjunkturzweig steht also unter einer erheblichen Doppelbelastung.»