Vom Filmset in die eigenen vier Wände: Antonio Citterios neuer Stuhl «Luchino» für Flexform wird dort eingesetzt, wo er gerade gebraucht wird.
Antonio Citterio ist dafür bekannt, das Besondere im Alltäglichen zu suchen. Statt nach Extravaganz strebt der italienische Architekt und Designer nach handwerklicher Präzision. Bereits im Alter von sieben Jahren baute er in der Werkstatt seines Vaters seine eigenen Spielsachen. Diese früh entfachte Faszination zeigt sich auch im Stuhl «Luchino», den er dieses Jahr gemeinsam mit Flexform lanciert hat.
Er ist verbunden mit einer seiner weiteren grossen Leidenschaften: jener fürs Kino. «Ich war schon immer ein grosser Kinogänger», sagt Citterio und erinnert an die grossartigen Werke von Luis Buñuel oder an Michelangelo Antonionis Film «Blow Up». Der Lederstuhl mit klappbarem Gestell aus Massivholz ist angelehnt an den klassischen Regiestuhl, den man aus den Aufnahmen von Filmsets kennt. Gleichzeitig ist er eben auch ein Beispiel für Handwerkskunst: einfach zerlegbar und mobil. «Es handelt sich um einen nomadischen und abenteuerlichen Stuhltypus», sagt Citterio. Bevor der Klappstuhl von der Filmindustrie entdeckt wurde, war er bereits als Campingstuhl im Einsatz.
Ob von einem Filmset zum nächsten oder von Wohnung zu Wohnung: Mobilität ist im modernen Alltag gefragt. Möbelstücke werden zu Lebensbegleitern. Antonio Citterio, der sich selbst als Sammler bezeichnet, geht es in seiner Arbeit immer auch um die Langlebigkeit eines Produktes: «Ich bin fasziniert von der Vorstellung, dass ein Ledersessel die Form seines Besitzers oder seiner Besitzerin annehmen kann oder dass eine Armlehne aus Holz mit der Zeit abgenutzt wird.» Je länger man ihn besitzt, desto schöner wird der Stuhl. «Es ist, als würde man sich mit diesem Objekt verbinden, Erinnerungen schaffen, eine Geschichte erfinden.»