Montag, November 25

Samih Sawiris kann sein Vorhaben für einen Jachthafen mit Hotelanlage weiterverfolgen.

Samih Sawiris hat in seinem Leben schon manche Herausforderung gemeistert. Einer Volksabstimmung musste sich der erfolgreiche ägyptische Investor bisher jedoch noch nie stellen. Er hat diese Hürde locker überwunden. Überraschend deutlich haben sich die Urnerinnen und Urner am Sonntag hinter das Projekt gestellt, das Sawiris am Urnersee realisieren will. Auf der Halbinsel Isleten plant er ein Hotel mit 50 Zimmern und 30 Appartements, 70 Wohnungen und 7 Bungalows. Ausserdem soll ein neuer Jachthafen entstehen.

Die Grünen Uri wollten den Plänen in einem frühen Stadium einen Riegel schieben und lancierten deshalb die Initiative «Isleten für alle». Zu einer Abrechnung mit Sawiris, wie dies einige erwartet hatten, wurde der Urnengang nicht. Die Urnerinnen und Urner haben dieses Volksbegehren am Sonntag mit 66,4 Prozent der Stimmen klar abgelehnt. Alle 19 Gemeinden des Kantons Uri lehnten die Initiative ab, die im Abstimmungskampf sehr kontrovers diskutiert worden war.

Die Standortgemeinden Seedorf (61,4 Prozent) und Isenthal (74,4 Prozent) stellten sich klar hinter das Vorhaben. Auch in Andermatt, wo Sawiris vor rund 20 Jahren auftauchte und seither ein gewaltiges Tourismusresort und zahlreiche Ferienwohnungen realisiert hat, lehnten die Stimmberechtigten mit 74,4 Prozent die Verhinderungsinitiative klar ab. In der Nachbargemeinde Realp lag der Anteil der Ja-Stimmen gar bei 81,8 Prozent. Das Bundesgericht muss sich noch mit einer Abstimmungsbeschwerde der Initianten befassen. Angesichts des klaren Resultats dürfte diese wenig Chancen haben.

Ob Sawiris, der inzwischen Ehrenbürger des Kantons ist, das von ihm privat gekaufte Gelände tatsächlich wie von ihm gewünscht touristisch entwickeln kann, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Das Areal Isleten, wo früher eine von Alfred Nobel gegründete Sprengstofffabrik stand, liegt mitten in einem Gebiet, das vom Bundesinventar der Landschaften besonders stark geschützt wird. Eine touristische Nutzung ist bis jetzt nicht vorgesehen. Die Urner Bevölkerung wird sich im Rahmen der weiteren Planungsschritte zu dem Projekt äussern können. Ivo Schillig, der Präsident des gegnerischen Komitees, zeigte sich am Sonntag gegenüber SRF erfreut, dass das Stimmvolk die Initiative klar bachab geschickt habe.

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