Freitag, Januar 10

Zu welcher Art Dokumente sich die Angreifer Zugriff verschafft haben, ist laut dem Bericht unklar. Die USA werfen China seit Jahren staatlich gesteuerte Cyberangriffe vor, was China stets abstreitet.

phg. / mdr. /(Reuters)/(dpa) Die amerikanische Behörde für Auslandinvestitionen (CFIUS) ist offenbar Opfer eines Spionageangriffs geworden. Die staatliche chinesische Hackergruppe hätte sich Zugang zu IT-Systemen der Regierungsbehörde, die ausländische Investitionen auf nationale Sicherheitsrisiken hin überprüft, verschafft. Das berichtet CNN am Freitag. Der Sender beruft sich auf Angaben von drei mit der Angelegenheit vertraute Beamte.

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Der Angriff ist laut dem Bericht Teil einer grösser Operation einer staatlichen Gruppe auf das US-Finanzministerium. Dass es zu einem Vorfall gekommen war, machte das Ministerium am 30. Dezember bekannt. Eine Softwarefirma hatte die amerikanischen Behörden Anfang Dezember über den Angriff informiert. Wann der Angriff auf das Finanzministerium begonnen hatte, haben die Behörden nicht bekanntgegeben.

Neben dem CFIUS war auch das Office of Foreign Assets Control (OFAC) im Visier der Angreifer. Diese Behörde des Finanzministeriums bereitet Sanktionen gegen ausländische Firmen oder Einzelpersonen vor. Beide Stellen der amerikanischen Verwaltung sind interessante Ziele für chinesische Spionage, weil deren Arbeit die Politik Pekings und die Beziehungen mit den USA stark beeinflussen.

Was für Dokumente sind betroffen?

Beamte würden nun prüfen, zu welchen Dokumenten sich die Hacker mutmasslich Zugang verschafft haben, berichtet CNN. Es soll untersucht werden, wie gross der Schaden für die Sicherheit der Vereinigten Staaten ist. Laut CNN gibt keinen Hinweis darauf, dass auch als geheim eingestufte Dokumente gestohlen wurden. Doch es werde befürchtet, dass auch die nicht geheimen Dokumente für die Chinesen nützlich sein könnten.

Das US-Finanzministerium und CFIUS haben sich bislang nicht direkt zum Angriff geäussert. Ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington wies den Vorwurf des Hackerangriffs gegenüber CNN zurück.

Immer wieder Vorwürfe über chinesische Hackerangriffe

Die USA werfen China seit Jahren staatlich gesteuerte Cyberangriffe vor, was China stets abstreitet. Bereits im Herbst war eine grossangelegte Cyberoperation gegen amerikanische Telekommunikationsanbietern bekannt geworden. Dabei ging es auch darum, die Kommunikation hochrangiger Politiker und Beamte auszuspionieren.

Die Angreifer sollen an Telefondaten des designierten US-Präsidenten Donald Trump – damals noch Präsidentschaftskandidat – und seines Vizes J. D. Vance gekommen sein. Auch das Umfeld des Wahlkampfteams der demokratischen Kandidatin Kamala Harris sowie weitere hochrangige Mitglieder der Regierung von Joe Biden sollen damals in den Fokus der staatlichen Angreifer geraten sein.

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