Sonntag, März 16

Wie hoch der Lohn ausfällt, hängt unter anderem von Wohnort, Alter und der Branche ab. Der NZZ-Lohnrechner zeigt, wie sich die Löhne in der Schweiz im Detail unterscheiden.

Der Schweizer Medianlohn für eine Vollzeitstelle betrug im Jahr 2022 6788 brutto pro Monat. Prüfen Sie mit unserem Rechner, wie hoch der mittlere Lohn in Ihrer Branche und Ihrer Wohnregion ist und wie er je nach Geschlecht und Alter variiert.

Medianlöhne in der Schweiz im Jahr 2022

Was sagen die Daten aus?

Die Daten basieren auf der Schweizerischen Lohnstrukturerhebung des Bundesamts für Statistik (BfS) aus dem Jahr 2022. Die Ergebnisse beruhen auf den Antworten von rund 35 400 Unternehmen, die gegen 2,3 Millionen Arbeitnehmende beschäftigen.

Die Bruttojahresbezüge einschliesslich Boni werden durch zwölf geteilt. Bei der Berechnung wird berücksichtigt, dass manche Beschäftigten Teilzeit arbeiten. Deren Löhne werden so umgerechnet, dass sie mit den Vollzeitgehältern vergleichbar sind.

Stellt man alle Schweizer Beschäftigten der Höhe ihrer Löhne nach in einer Reihe auf, so verdient derjenige in der Mitte den Medianlohn. Der Medianlohn entspricht also dem Lohn, bei dem genau die Hälfte weniger und die andere Hälfte mehr verdient.

50 Prozent verdienen mehr, 50 Prozent verdienen weniger

Veranschaulichung des Medianlohns

Das BfS hat der NZZ die Medianlöhne für jede Branche, Region, verschiedene Altersgruppen sowie beide Geschlechter bereitgestellt. Der Medianlohn für einzelne Gruppen wird genau so ermittelt wie jener für die gesamte Schweiz. Wenn man zum Beispiel alle Frauen im Detailhandel in Zürich betrachtet und sie in einer Reihe aufstellt, dann ist die Beschäftigte in der Mitte diejenige, die den Medianlohn in dieser Gruppe verdient.

Da die Zahlen auf einer Umfrage basieren, liegen teilweise zu wenige Antworten vor. Das ist etwa in Branchen der Fall, in denen wenige Beschäftigte arbeiten, wie zum Beispiel in der Forstwirtschaft. In diesen Fällen kann der Lohnrechner neben der Branche keine zusätzlichen Faktoren wie das Geschlecht oder das Alter berücksichtigen. In einigen Branchen wie dem Tiefbau arbeiten zudem nur sehr wenige Frauen, weswegen teilweise keine Daten zu deren Löhnen vorliegen.

Der Lohnrechner kann nicht zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor sowie unterschiedlichen Kaderfunktionen, Ausbildungsniveaus oder Berufserfahrungen unterscheiden. Gerade die Lohndifferenzen zwischen Staat und Privatwirtschaft werden aber kontrovers diskutiert. Ohne weitere Angaben zur Unternehmensgrösse, zum genauen Firmenstandort und zur Berufserfahrung der Arbeitnehmenden ist es jedoch schwierig, Vergleiche und Rückschlüsse zu ziehen.

Wie gross sind die Lohnunterschiede nach Branche?

Auf dem Schweizer Arbeitsmarkt gibt es grosse Unterschiede zwischen den Branchen. Am meisten bezahlt die Tabakindustrie. Der mittlere Arbeitnehmende verdient hier 13 299 Franken. Aber auch in der Informationstechnologie, der Pharmaindustrie und bei Banken bekommen die Beschäftigten deutlich mehr Geld als im Schweizer Mittel. Der Medianlohn liegt in der Informationstechnologie bei 9412 Franken, in der Pharmaindustrie bei 10 296 Franken und bei Banken sogar bei 10 491 Franken.

In welchen Branchen am meisten verdient wird

Medianlöhne in Franken, 2022, ausgewählte Branchen

In der Mitte der Lohnskala befinden sich die Löhne von Branchen wie dem Baugewerbe mit 6410 Franken, der Luftfahrt mit 6980 Franken, der Maschinenindustrie mit 7245 Franken sowie dem Grosshandel mit 7414 Franken. Am schlechtesten verdient man bei persönlichen Dienstleistungen, in der Beherbergung, im Gastgewerbe sowie im Detailhandel. Dort betragen die Medianlöhne zwischen 4384 und 5095 Franken.

Wie unterscheiden sich die Löhne nach Geschlecht?

Frauen verdienen im Schnitt 9,5 Prozent weniger als Männer. Dieser Lohnunterschied hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. Es gibt jedoch grosse Unterschiede, je nachdem in welcher Branche die Beschäftigten tätig sind. So beträgt der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern bei Banken und Versicherungen im Mittel 27 Prozent. Ausserdem spielen die berufliche Stellung und das Alter eine Rolle. Bei den 20- bis 40-Jährigen verdienen Frauen nur um die 3 Prozent weniger, bei über 50-Jährigen sind es hingegen 15 Prozent.

Der Lohnunterschied nimmt ab

Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern, in Prozent

Der Lohnunterschied ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass Frauen weniger oft Führungsaufgaben wahrnehmen. Frauen arbeiten häufiger Teilzeit und kümmern sich öfter um Kinder und Haushalt, was sich negativ auf ihre Berufserfahrung und ihre Aufstiegsmöglichkeiten auswirken kann. Beides kann in Branchen wie den Finanzdienstleistungen dazu führen, dass Frauen insgesamt deutlich weniger verdienen als Männer.

In welcher Region verdient man am meisten?

Ganz klar in der Grossregion Zürich, die geografisch mit dem Kanton Zürich übereinstimmt. Der Medianlohn über alle Branchen beträgt hier 7229 Franken. Es folgen die Nordwestschweiz, welche die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie das Aargau umfasst, mit 6969 Franken sowie die Genferseeregion (Waadt, Wallis, Genf) mit 6849 Franken. Am geringsten ist der Medianlohn im Tessin mit 5990 Franken.

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