Dienstag, April 22

Tausende Kinder und Jugendliche aus den besetzten Gebieten werden nach Russland gebracht. Nur wenige können wieder befreit werden. Eine von ihnen ist Lisa aus Cherson.

«NZZ Akzent»: Die geraubten ukrainischen Kinder


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In dieser Podcast-Episode:

An einem frühen Morgen im September 2022 marschieren russische Soldaten im Wohnheim des technischen Gymnasiums in Cherson auf. Sie befehlen den verängstigten Teenagern, ihre Sachen zusammenzupacken. Sie würden in ein Ferienlager gebracht, hiess es. Wer nicht gehorche, werde verhaftet. Die damals 15-jährige Lisa steigt nur widerwillig in den Bus. Sie ist misstrauisch. Warum nehmen die Soldaten ihr das Smartphone weg? Und warum darf sie ihre Mutter nicht informieren?

Doch Lisa hat keine Zeit zum Nachdenken. Zusammen mit anderen Kindern und Jugendlichen wird sie auf die Krim gebracht und dort mit russischer Propaganda indoktriniert – zehn Monate lang, ohne Kontakt zur Aussenwelt.

So wie Lisa ergeht es Tausenden: Russland verschleppt systematisch Kinder aus besetzten Gebieten und bringt sie in russische Obhut. Sie werden indoktriniert, Kleinkinder und Waisenkinder oftmals auch zur Adoption freigegeben. Schätzungen gehen von 20 000 verschleppten Kindern seit Kriegsbeginn aus, wobei die Dunkelziffer weit höher sein dürfte. Nur vierhundert konnten bisher zurückgebracht werden – eine davon ist Lisa.

Die NZZ-Reporterin Andrea Spalinger konnte sie in Kiew besuchen, einen Monat nach ihrer Befreiung. In der neuen Folge von «NZZ Akzent» erzählt Andrea Spalinger, wie Lisa es mithilfe ihrer Mutter geschafft hat, aus Russland zu entkommen.

Alle Episoden von «NZZ Akzent» finden Sie in dieser Übersicht.

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