Donnerstag, Februar 27

Der Einkauf von Wein soll ein Erlebnis sein und Emotionen vermitteln. Das geht am besten mit einem Besuch in einer Vinothek. Wir haben in Zürich fünf Weinshops aufgespürt, wo für jeden Geschmack eine passende Flasche zu finden ist.

Ein Klick – und der Wein ist bestellt. Jeder Weinhändler braucht heute einen Online-Shop, falls er den Anschluss nicht verlieren will. Das Netz bietet etliche Vorteile und vermittelt im Idealfall einen guten Überblick über das Sortiment des Anbieters. Mehr Emotionen gibt es freilich im Weinladen, wo vielfach ein Teil der Tropfen zur freien Degustation zur Verfügung steht.

Wir haben in Zürich fünf interessante Weinshops aufgesucht, die einen Besuch lohnen. Es handelt sich um höchst unterschiedliche Läden. Sie zeichnen sich jeweils durch ein spezielles Sortiment aus – vom Italiener-Spezialisten bis hin zum Anbieter von Naturweinen. Das ist unsere Selektion:

Vergani, Löwenplatz

Der Laden des auf italienische Weine spezialisierten Weinhändlers ist geschmackvoll und übersichtlich eingerichtet. Gut 200 Quadratmeter beträgt die Fläche, wobei ein kleiner Teil für die Accademia reserviert ist. Dort finden verschiedene Degustations-Events statt. Das ist nicht alles: Eine Weinbar (Montag ist Ruhetag) lädt zum Verweilen ein, wo für jeden Wein des Sortiments lediglich ein Zapfengeld von 28 Franken berechnet wird.

Neben dem Fokus auf Italien findet der Kunde aber auch Champagner sowie eine kleine Auswahl an spanischen und Schweizer Gewächsen, etwa den lokalen Zürischum.

Unser Geheimtipp: Nebbiolo Langhe 2023 von Elio Altare, Piemont (28 Franken 80).

Les-Vignes-Weinhandlung am Idaplatz, Idastrasse 50

Klein, aber fein: Vor gut einem Jahr hat Barbara Maey, die im Freilager ihren Hauptladen führt, zusätzlich die Vinothek am Idaplatz übernommen. Umgebaut werden musste nichts. Geöffnet ist der persönlich geführte Laden von Mittwoch bis Samstag. Offene Degustationen mit 15 bis 20 Weinen werden regelmässig angeboten.

Der Fokus des Sortiments liegt auf dem Direktimport von kleinen Gütern aus Europa, die nachhaltig produzieren. Pasta, Saucen und weitere Lebensmittel ergänzen das Angebot, bei dem etliche Trouvaillen zu finden sind.

Unser Geheimtipp: Die filigranen Weissweine des österreichischen Weinguts Geyerhof aus dem Kremstal.

Martel am Bellevue, Rämistrasse 14

Früher eine Tankstelle, heute ein modern eingerichteter, täglich geöffneter Weinladen: Der St. Galler Händler Martel hat sich am Bellevue einen attraktiven Standort gesichert. Hier treffen sich Weinliebhaber in stilvollem Ambiente zu zahlreichen Anlässen und Degustationen. Private Events sind auch im Angebot.

Martel ist bekannt für ein breites Sortiment aus der Alten und Neuen Welt. Egal ob Bordelais oder Burgund, Kalifornien oder Australien: Für jeden Geschmack gibt es das Passende in jeder Preislage.

Unser Geheimtipp: Castas Escondidas 2020, Casa Ferreirinha, portugiesischer Kultproduzent, neu im Sortiment (33 Franken 70).

Le Passeur de Vin, Pelikanstrasse 38

Frankophiles Feeling in Zürich: Der Westschweizer Händler Le Passeur de Vin hat kürzlich den Sprung in die Deutschschweiz gewagt. Der schön eingerichtete Laden an der Pelikanstrasse lädt zum Verweilen und Entdecken ein.

Frankreich bildet den Mittelpunkt des umfangreichen Sortiments. Berühmte Namen und unbekannte Produzenten aus allen Anbaugebieten sind in den Regalen zu finden. Italienische, spanische oder Schweizer Provenienzen haben ebenfalls ihren gebührenden Platz.

Unser Geheimtipp: Aloxe-Corton 2021, Domaine Tollot-Beaut, Burgund (62 Franken).

Bottleshop more than wine, Zweierstrasse 42

Das etwas andere Angebot: Bottleshop setzt voll auf Naturweine – im Laden an der Zweierstrasse (eröffnet im Herbst 2024) und im Stammgeschäft an der Nietengasse. Ersterer ist klein, schlicht, aber geschmackvoll eingerichtet. Ein Besuch lohnt sich für alle, die «Vins vivants» aus Frankreich, Italien, Spanien oder Österreich geniessen möchten, denen während der Produktion nichts hinzugefügt oder weggenommen worden ist.

Man will die Eigenschaft der Traube und die Lage so unverändert wie möglich in die Flasche bringen. Wenn Naturweine sauber vinifiziert sind, eröffnen sich neue Geschmackswelten. Cidre, Bier und Spirituosen ergänzen das Angebot.

Unser Geheimtipp: Les Noces 2022, Domaine de Chèrouche, ein Pinot noir aus dem Wallis (26 Franken).

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