Freitag, April 25
Wanderung

Heinz Staffelbach


Einfache Route

Die Wanderung auf zwei einfachen Graten um das Speermürli führt an urigen Buchenwäldern, Wiesen und Weiden sowie an der Thur vorbei. Auch lustige Ortsnamen gibt es auf dem Weg zu entdecken.

Es gibt ja schon merkwürdige Ortsnamen in der meist ordentlichen Schweiz. Aeuja, Bschissnebach, Äräggäll oder Arsch – um nur einmal den Anfang des Alphabets auszuloten. Nicht nur wegen des Kuriositätsfaktors interessieren mich Ortsnamen. Es sind die Geschichten, die dahinterstecken; die Namen verbinden einen mit dem Land und den Menschen, die hier vor meist langer Zeit gelebt und geliebt und geschuftet haben.

Heute geht’s um das Speermürli. Das ist eine recht einfache Sache – der Berg Speer ragt wie ein solcher in den Himmel; das Mürli liegt gleich daneben und hat es mit der geringeren Höhe halt nur zum -li geschafft.

Trotzdem, die Umrundung ergibt eine recht lange Tour von fünfeinhalb Stunden, mit mehr als 1000 Meter Aufstieg und etwas weniger Abstieg. Schwierig ist sie nirgends, stets im Bereich T2. Ende April kann aber im Speer-Gebiet doch noch Schnee liegen. Bei meiner Tour war er etwa knietief, und in solchen Fällen muss man gar das Lawinenbulletin studieren, sind die Südhänge am Speermürli doch recht steil.

Zwischen Grün und Weiss

Jetzt, Ende April, steht einem der Kopf nach Frühling. Unten in Nesslau hat das Grün übernommen, die Thur ist voll von den Wassern des vergangenen Winters. Der Aufstieg führt zuerst durch Wiesen und Weiden. Am besten gefallen hat mir der Abschnitt zwischen dem Bläss-Chopf und dem Speermürli – hier ist man meist auf einem Gratrücken unterwegs und hat abwechselnd Blick über beide Talseiten. An manchen Orten schlängelt sich der Weg durch urige, mit Felsbrocken gespickte Buchenwälder.

Vom namenlosen Pässchen zwischen Speer und Speermürli geht es auf einem weiteren Gratrücken zurück nach Nordosten und zur Luftseilbahn (Betriebszeiten checken). Auch in dieser Region gibt es interessante Ortsnamen. Einige sind offenkundig in ihrer Bedeutung (Schönenboden, Oberchäseren, Schattenloch), andere nicht. Der Name Ijental (mit grossem I, nicht mit kleinem l) etwa soll vom schweizerdeutschen Wort für die Eibe stammen, die Bremacher Höchi ist die Höhe mit den vielen Brombeeren.

Koordinaten

Route

Via Perfirenchopf, Underelisiten und Bütz nach Rietbach. 14,3 km, 1140 m Aufstieg, 790 m Abstieg, etwa 5½ Std., Schwierigkeit T2

Verpflegung

Nesslau, Rietbach (Wolzenalp)

Karte

1:25 000, Blätter 1114 und 1134; 1:50 000, Blätter 227 und 237

Infos

toggenburg.swiss, wolzenalp.ch

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