Nach zwölf Jahren Isolation und Haft ist der Wikileaks-Gründer Julian Assange seit Mittwoch wieder ein freier Mann. Der Zeitpunkt dafür sei kein Zufall gewesen, sagt der Grossbritannien-Korrespondent Niklaus Nuspliger im Podcast.

«NZZ Akzent»: Warum Julian Assange gerade jetzt freikam


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In dieser Podcast-Episode:

Er winkt und reckt die Fäuste in die Luft: In Siegerpose verlässt Julian Assange das Flugzeug auf dem Flughafen von Canberra. Zum ersten Mal seit weit mehr als zehn Jahren ist er wieder in der Heimat. Unterstützer jubeln ihm zu, als er seine Frau und kurz darauf seinen Vater in die Arme schliesst.

Es sind emotionale Bilder, die das Ende eines langjährigen Rechtsstreits voller Irrungen und Wirrungen markieren. Julian Assange wirkt glücklich und erleichtert, doch die Strapazen der letzten Zeit sind ihm anzusehen: «Zwölf Jahre eingeschlossen zu sein, geht nicht spurlos an einem vorbei», sagt der Grossbritannien-Korrespondent Niklaus Nuspliger in der neuen Folge von «NZZ Akzent». Assanges Gesundheitszustand habe sich während der letzten Jahre stetig verschlechtert.

Assange hatte sich nach geheimen Verhandlung vor seiner Rückkehr nach Australien vor einem amerikanischen Gericht in einem Anklagepunkt schuldig bekannt, um über einen Vergleich mit dem amerikanischen Justizministerium seine Freiheit zu erlangen. Die Einigung mit den Amerikanern sei «für beide Parteien in ihrem Interesse gewesen», sagt Nuspliger.

Denn auch die USA könnten mit diesem Kompromiss zufrieden sein: Vier Regierungen hätten sich bisher an der Akte Assange abgemüht, so Nuspliger. Mit diesem Entscheid könnten nun auch die USA ihr Gesicht wahren. Schliesslich wurde Assange rechtsgültig verurteilt und musste in Haft ausharren. Zudem dürfte die Geschichte auch zukünftig eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Whistleblower haben.

Alle Episoden von «NZZ Akzent» finden Sie in dieser Übersicht.

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