Mittwoch, Oktober 2

In letzter Zeit fällt mir immer mehr auf, dass Wohnungen keine Gardinen mehr haben. Sind Vorhänge aus der Mode gekommen? – Benjamin F., Zürich

Lieber Benjamin, früher gehörten Vorhänge zur Wohnungseinrichtung wie Schuhe zum Outfit, doch neuerdings sieht man immer mehr Barfussfenster. Dazu gibt es sogar eine amerikanische Untersuchung, wenn auch aus dem Jahre 2013: Je wohlhabender ein Haushalt, desto grösser die Wahrscheinlichkeit, keine Gardinen zu haben.

Die Gründe? Gardinen haben zwei Vorteile: Sie schützen die Privatsphäre und helfen dabei, Wärme zu regulieren und Energie zu sparen. Gleichzeitig ist Tageslicht ein Statussymbol, so dass sich vor allem jene die Vorhänge sparen können, die ihre Inneneinrichtung für repräsentabel halten und zugleich über eine State-of-the-Art-Alarmanlage verfügen – also Reiche. Diese Entwicklung ist schon etwas älter und war lange Zeit ein Phänomen der amerikanischen Suburbs. Doch mittlerweile ist sie auch in unseren Innenstädten angekommen, in denen Menschen oft umziehen und auch keine Lust haben, Vorhänge zu waschen, wenn ein Rollo den gleichen Job erledigt.

Ihre Fragen senden Sie bitte an: hatdasstil@nzz.ch

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