Die erste Pfanne von Le Creuset wurde 1925 lanciert. Heute ist die französische Kochgeschirrmarke Kult.
Marilyn Monroe besass ein 12-teiliges Pfannenset in «Elysees Yellow». Die Legende besagt, dass sie darin Pasta und Rühreier gekocht habe. Die Pfannen waren von Le Creuset, der französischen Kochgeschirrmarke, die gusseiserne Pfannen herstellt.
Dieses Jahr ist es 100 Jahre her, dass zwei Belgier – der eine ein Gussexperte, der andere ein Emaillespezialist – mit ihren Materialien herumtüftelten und daraus ihre ersten Pfannen im französischen Fresnoy-le-Grand herstellten. Der Ort im Norden Frankreichs und nahe der belgischen Grenze war ein wichtiger Knotenpunkt für den Transport von Kohle, Eisen und Sand. Und damit die perfekte Location für die beiden Tüftler, um eine Gusseisenpfanne mit dünner Emailleschicht herzustellen.
Aber was macht diese Pfannen so besonders, dass Hobby- und Profiköche auf der ganzen Welt ein kleines Vermögen (die kleinen runden gibt es ab 250 Franken, die grossen für 500 Franken) dafür ausgeben?
Die farbigen Pfannen sind auch Lifestyle-Objekte
Es ist eine Kombination aus solidem Handwerk und extrem haltbaren Materialien. Sieben Tage dauert es, bis ein Gusseisentopf produziert ist. Dazu werden 15 Prozent Roheisen, 35 Prozent rezyklierter Stahl mit 50 Prozent Eisen bei 1500 °C im Ofen geschmolzen und während fast einer Stunde zu einer Masse vermischt. Daraus wird die Pfanne in einer Form gegossen. Jede Form wird dabei nur einmal verwendet – die einzelne Pfanne ist damit ein Unikat. Und wird von Hand geschliffen, kontrolliert und koloriert.
Die erste Pfanne wurde 1925 in der Farbe Flamme dorée, einem leuchtenden orangeroten Ofenrot, lanciert. Und wurde damals inmitten der grauschwarzen Töpfe zu einem farbenfrohen Verkaufsschlager. Die englische Kochbuchautorin Nigella Lawson lebte ihr Leben in schwarzen Kleidern und pastellfarbenen Kulissen und liess sich für ihre Lieblingspfanne zu dem Zitat hinreissen: «Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das ursprüngliche Orange nicht verbessert werden kann – ich halte es für eine gewagte neutrale Farbe.»
Mittlerweile gibt es die Töpfe in über zwanzig Farben und diversen limitierten Editionen. Ob «Star Wars» oder Pokémon, Pfannen mit Herzen oder Sternen: Die Pfanne lockt mit immer neuen Designs. Schliesslich erfordert jede Jahreszeit einen passenden Farbton und jede Dinnerparty ein besonderes Ausstattungsdetail. Gut möglich, dass man sich aufgrund der Farbe für einen Topf entscheidet. Der Farbkombinierer auf der Herstellerseite zeigt jedenfalls einleuchtend auf, dass ein Topf in «Meringue» zu jenem in «Sea Salt» passt. Und damit die Küche bestens dekoriert.
Denn: Die Töpfe sind so schwer (der grosse Bräter wiegt fast 6 Kilo), dass sie meistens auf dem Kochfeld stehen bleiben. Allzeit bereit, das zu tun, wofür sie entwickelt wurden: Fleisch schmoren, Brot backen und Eintöpfe langsam kochen. Hier kann man genauso gut scharf anbraten wie langsam garen. Und weil die Oberfläche säurebeständig ist, kann der Rotweinbraten gleich im Topf eingelegt und später erhitzt werden.
Rezept: No-Knead Bread aus dem Gusseisentopf
Zutaten:
390 g Weissmehl, plus mehr zum Bestäuben
¼ TL Trockenhefe
2 TL Salz
345 g Wasser
Weizenkleie, Leinsamen, Sesamsamen nach Bedarf
Zubereitungszeit für einen Gusseisentopf von 24 cm Durchmesser (oder grösser): 1½ Stunden, plus mindestens 12 Stunden Ruhezeit
Zubereitung – Schritt 1
Für den Teig in einer grossen Schüssel Mehl, Hefe und Salz vermischen. Wasser dazugeben und zu einem klebrigen Teig vermischen. Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken und Teig 12 Stunden, besser 18 Stunden bei Raumtemperatur (zirka 21 °C) ruhen lassen. Nach der Ruhezeit sollte der Teig mit Blasen übersät sein.
Zubereitung – Schritt 2
Eine Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben, Teig darauf legen, ihn grosszügig mit Mehl bestreuen und einmal von der Seite, dann von oben nach unten über sich selber falten. Locker mit Frischhaltefolie abdecken und etwa 15 Minuten ruhen lassen.
Zubereitung – Schritt 3
Dann den Teig mit wenig bemehlten Fingern zu einer Kugel formen. Ein Backtrennpapier (oder Küchentuch aus Baumwolle) grosszügig mit Mehl und nach Belieben Weizenkleie bestreuen. Teig mit der Naht nach unten darauflegen und mit mehr Mehl und nach Bedarf Weizenkleie bestäuben. Mit einem Küchentuch abdecken und nochmals 30 Minuten gehen lassen.
Je nach Mehl ist der Teig nasser und weniger dicht. Diese nasseren und lockeren Teige in eine Schüssel, ausgekleidet mit einem gut bemehlten Backtrennpapier oder Baumwolltuch, legen.
Zubereitung – Schritt 4
Während der Teig geht, den Ofen auf 230 °C Grad vorheizen. Einen schweren, abgedeckten Gusseisentopf in den vorgeheizten Ofen stellen und zirka 30 Minuten aufheizen. Nachdem der Teig fertig gegangen ist, den Topf vorsichtig aus dem Ofen nehmen – dazu Topflappen hernehmen!
Zubereitung – Schritt 5
Die Hand unter das Backtrennpapier oder Tuch mit dem Teig schieben und den Teig mit der Naht nach oben in den heissen Topf stürzen. Ist der Teig unregelmässig verteilt, Pfanne einfach etwas hin und her schütteln.
Sofort mit dem Deckel abdecken und 30 Minuten bei 200 °C backen. Danach weitere 15 bis 30 Minuten ohne Deckel fertig backen, bis das Brot schön gebräunt ist.
Backprobe machen, dazu auf die Unterseite des Brotes klopfen. Tönt es hohl, ist es fertig gebacken.
Der Topf ist ein Allrounder: Er kann im Ofen, auf dem Herd (dank magnetischem Material auch auf dem Induktionsherd) und auf dem Grill eingesetzt und von dort direkt auf den Tisch gestellt werden, wo er die Speisen warm hält. Denn Gusseisen ist ein guter Hitzespeicher: Einmal erwärmt, braucht der Topf nur wenig Hitzezufuhr und gibt die Hitze rundum gleichmässig ab.
Nur: Welche Pfanne?
Müsste die Wahl auf ein Modell fallen, dann wäre es der «Dutch Oven», der ovale Bräter (ab 335 Franken). Er hat genügend Platz für ein grosses Poulet, eignet sich bestens fürs Brotbacken und hält Risotto für eine Grossfamilie warm. Und im Gegensatz zu den runden Modellen passt neben ihm noch eine Gratinform in den Backofen.
Zum 100-Jährigen wird er zusammen mit einem runden Bräter, einer Stielkasserolle und dem Gourmet-Profitopf in einer limitierten Auflage in der ersten Le-Creuset-Farbe Flamme dorée lanciert. Der Signature-Orangeton wird zum Jubiläum mit lichtfangenden Mineralien gesprenkelt, wodurch der Topf gülden schimmert. Und damit dem Namen Flamme dorée, also goldene Flamme, gerecht wird.
Jede Pfanne kommt mit einer 10-Jahres-Garantie – mit Sorgfalt hält der Topf aber ein Leben lang. Und in manchen Fällen, wie der Topf der Grossmutter Ihrer «Kochkunde»-Autorin, weit darüber hinaus.