Donnerstag, Januar 30

Alle Augen sind derzeit auf ihn gerichtet: Harris Dickinson ist das Gesicht der neuen Prada-Kampagne. Mit seiner Praktikantenrolle im neuen Film «Babygirl» hat der 28-jährige Schauspieler den Durchbruch geschafft.

Der Look könnte kaum schlichter sein. Ein hellblaues Hemd mit etwas zu kurzen Manschetten, eine dunkle Hose, eine, zugegebenermassen, recht grosse Ledertasche. Doch was einen eigentlich packt, ist das Lächeln des Trägers, des Schauspielers Harris Dickinson.

Der Brite wirft den Kopf leicht nach hinten, schliesst die Augen, der Mund ist weit geöffnet. Er wirkt gelöst und entspannt, als hätte der Kumpel im Pub gerade einen guten Witz erzählt.

So natürlich sehen Models in Luxuskampagnen selten aus. Doch Harris Dickinson strahlt auf diesen Fotos, die vom Modefotografen Steven Meisel für Prada geshootet wurden, eine Authentizität aus, die auch davon nicht gestört wird, dass er eine riesige Prada-Tasche im Arm trägt. Er wirkt wie der junge Grossstädter auf dem Weg ins Büro, nach dem man sich in der U-Bahn noch einmal umdrehen würde.

Derzeit richten sich ziemlich viele Augen auf Harris Dickinson

Dickinson, der schon seit einigen Jahren eine Schauspielkarriere verfolgt und in Filmen wie «Beach Rats», «Triangle of Sadness» und «Der Gesang der Flusskrebse» aufgetreten ist, hat den ultimativen Durchbruch geschafft. Im Film «Babygirl» mit Nicole Kidman überzeugt der 28-Jährige als Praktikant und junger Verführer seiner Chefin, die einige Jahre älter ist als er, und beginnt eine Affäre, in der er als dominanter Part auftritt, während sie sich seinen Wünschen und Befehlen hingibt.

Babygirl | Official Trailer HD | A24

Die Rolle hat Dickinson glänzende Kritiken und viel Aufmerksamkeit eingebracht. In den vergangenen Monaten war er auf den Covers der Magazine «Dazed & Confused» und «GQ» sowie im «W»-Magazin zu sehen.

Und nun eben in der Prada-Herren-Kampagne für den Frühling und Sommer 2025. Das italienische Modehaus hat ihn schon zwei Mal engagiert, und Dickinson trägt Entwürfe der Marke regelmässig auf dem roten Teppich.

Harris Dickinson tritt leiser auf als andere

Wie einige Schauspieler seiner Generation, die derzeit sehr erfolgreich sind – von Timothée Chalamet bis Finn Wolfhard aus «Stranger Things» –, repräsentiert Dickinson einen Männertypus, der nicht gerade mit Alpha-Gehabe und Sixpack-Body auffällt.

Er ist gross, dünn, hat eine sehr schmale, lange Nase und ein kantiges Kinn sowie einen melancholischen Blick, der ihn oft verletzlich wirken lässt. Er sieht gut aus, auf eine unaufdringliche Art. In Interviews kommt er bescheiden und bodenständig rüber, die Schauspielerei scheint nicht seine erste Priorität zu sein. Tatsächlich versucht er sich selbst als Regisseur an seinem eigenen ersten Film, «Limousine Dreams».

Die Partnerschaft mit Prada passt auch insofern, als das Label gerne mit Stars zusammenarbeitet, die man nicht schon überall gesehen hat und bei denen Talent eine grössere Rolle spielt als die Zahl der Instagram-Follower. Harris Dickinson versucht nicht, diese durch einen auffälligen Look zu erhöhen. Er kleidet sich gut, aber dezent, setzt auf Tailoring oder offene Hemden zu Tanktops und T-Shirts, trägt kaum laute Muster oder Teile, die eindeutig nach Trends oder Hypes aussehen.

Man sieht an ihm keine Designertaschen, Perlenketten oder bauchfreien Tops, wie sie viele junge Schauspieler heute selbstverständlich tragen. So steht Dickinson für einen eher leiseren Auftritt, einen lebensnaheren Look, mit dem sich viele Männer identifizieren könnten. Mode ist für ihn weniger ein Mittel der Selbstinszenierung, trotzdem weiss er, sie für sich zu nutzen. Prada, das ihn im vergangenen Jahr zur Met-Gala einlud, hat das längst verstanden. Sehr wahrscheinlich, dass bald mehr Marken mitziehen.

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