Dienstag, Oktober 8


Die Frage der Woche

Christian G. aus Z. und seiner Frau schmecken Weine zunehmend zu «süss». Worauf ist dieses Empfinden zurückzuführen? Wie werden solche Gewächse produziert?

Die Süsswirkung in einem Wein ist im Wesentlichen auf drei Substanzen zurückzuführen: Restzucker, Alkohol und teilweise Glycerin. Sie sorgen für Weichheit und Fülle. Das ist einer der Hauptgründe, warum eine Mehrheit der Kundschaft solche Gewächse schätzt. Für mich muss ein Rotwein allerdings komplett vergoren sein, also trocken, und darf keinen Restzucker mehr enthalten.

Aufgrund eines oftmals hohen Alkoholgehalts wirkt der Tropfen aber trotzdem «süss». Die warmen Temperaturen als Folge des Klimawandels führen dazu, dass die Trauben viel Zucker einlagern. Dies führt dann zu Werten von 14, 15 Prozent oder noch mehr.

Typisches Beispiel ist der Primitivo. Der Rotwein aus Süditalien besitzt viel Fülle, weiche Tannine, einen hohen Alkoholgehalt und oftmals einen mehr oder weniger hohen Restzuckergehalt. Diese Eigenschaften machen ihn beliebt: Primitivo ist der meistverkaufte Rotwein der Schweiz.

Fragen an: peter.keller@nzz.ch

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