Die Frage der Woche

Hubert M. aus H. will wissen, warum der Nebbiolo im Tessin nicht verbreitet sei. Passt die Rebsorte nicht zum Klima? Oder gibt es andere Gründe?

Die Traube findet sich eigentlich nur in Piemont und im Veltlin zurecht und ergibt dort gute bis herausragende Weine. Wahrscheinlich hat es mit den Böden und dem Klima zu tun. Nebbiolo stellt relativ hohe Ansprüche an ihre Umgebung. Aus diesem Grund fallen die Resultate ausserhalb dieser beiden Anbaugebiete eher enttäuschend aus, sofern die Sorte überhaupt angebaut wird.

Im Tessin wagen tatsächlich wenige Winzer entsprechende Versuche mit Nebbiolo. Ich kenne eine Ausnahme: Die Tenuta Vitivinicola Trapletti in Coldrerio hat reüssiert und produziert einen gelungenen, manchmal etwas rustikalen Nebbiolo, der es sogar in die Schatzkammer der Vereinigung Mémoire des Vins Suisses geschafft hat.

Die Organisation zählt rund 60 Spitzenproduzenten aus allen sechs Anbaugebieten der Schweiz. Es gibt indessen eine Bedingung für die Aufnahme: Der Wein sollte mindestens zehn Jahre reifen können. Der Nebbiolo von Trapletti schafft das.

Fragen an: peter.keller@nzz.ch

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