Dienstag, Oktober 8


Trends 2024

Seesterne im Haar, ein bauschiges Kleid, Bootsschuhe an den Füssen, gelbe Accessoires und ein Glas Pét-Nat in der Hand: 13 Ideen, um die Ferienzeit noch aufregender zu machen

1. Retro-Regatta: wie früher, und genauso spannend

Der Richard-Mille-Cup läutete 2023 eine neue Ära der Oldtimer-Regatten ein; die zweite Ausgabe geht heuer am 15. Juni zu Ende. Spektakulär ist dabei nicht nur die exklusive Flotte aus originalgetreuen Jachten, die von Ende des 19. Jahrhunderts bis Ende der 1930er Jahre stammen, sondern auch die Kombination mit anspruchsvollem Etappenrennen – darunter zwei in der Nacht. Halt wird in vier historischen Jachtklubs in England und Frankreich gemacht: Falmouth in Cornwall, Dartmouth in Devon, Cowes auf der Isle of Wight und Le Havre in der Normandie.

2. Sternzeichen an Ohren, Armen, am Hals und im Haar

Dass der Trend «Mermaidcore», bei dem man sich schmückt und kleidet wie eine Meerjungfrau, noch lange nicht vorüber ist, zeigt die neue Kollektion von Swarovski. «Idyllia» widmet sich Seesternen, die als Motiv in allen Varianten, als Ohrringe, Armketten, Anhänger und Haarspangen stilisiert werden, natürlich besetzt mit funkelnden Kristallen.

3. Neue Visionen: Max Pittion, eine der besten Brillenmanufakturen

In der Zeit des kreativen Aufschwungs nach dem Zweiten Weltkrieg begann im französischen Jura ein junger Visionär, die bescheidene Kammmanufaktur seines Vaters in eine der besten Brillenmanufakturen der Welt zu verwandeln: Mit seiner Lunetterie entwarf und produzierte Max Pittion für Namen wie Lanvin und Azzaro. 1967 gründete er den Salon international de la lunetterie (Silmo), die heute renommierteste Brillenmesse der Welt. Nun rücken seine kühnen wie auch eleganten Designs wieder in den Fokus: handgefertigt in Japan aus 6 bis 8 Millimeter dickem Zelluloseacetat.

4. Gelb, gelb, gelb: Sonnenverstärker – oder Sonnenersatz

Die Sonne strahlt diesen Sommer, was sie kann – dies zumindest unsere Prognose. Sollten wir mit dieser total danebenliegen, möge man auf einige gemütsanregende Helferchen aus der Mode- und der Interior-Welt zurückgreifen. Muntere Gelbtöne sorgen seit einigen Saisons für stimmige Akzente im grauen Alltag. Schliesslich steht die Farbe für Optimismus, Lebensfreude und symbolisiert Licht und Leben. Modisch hoch im Kurs ist in diesem Sommer insbesondere sattes Sonnengelb. Kein Zweifel: Dieser Farbton bringt die schönste und wärmste Jahreszeit einfach am besten zum Ausdruck.

5. Bootsschuhe sind zurück

Das Revival des Bootsschuhs als modisches Trendstück ist vor allem einer Marke zu verdanken: Miu Miu. Praktisch alles, was die Schwestermarke von Prada in letzter Zeit auf dem Laufsteg zeigt, wird zum Hype erkoren: Nerd-Brillen, dicke Omastrümpfe oder hervorblitzende Boxershorts in der Frauengarderobe. Unter der Kategorie «Schlupfschuh» oder Loafer trifft der Bootsschuh nun den Zeitgeist: Bequem, flach und praktisch zum Hineinschlüpfen, aber auch elegant-sportiv, passt er zu anderen ikonischen Stücken wie Trenchcoat, Polohemd oder Chinohose.

Lang galt der Bootsschuh – so wie der Pennyloafer – als ein Kleidungsstück des Spiessertums. Dank der Wiederentdeckung klassischer Garderobeteile bekommt er nun aber einen neuen Anstrich. Die neue Generation von Bootsschuhen zeichnet sich durch einen optischen Dreh aus und unterscheidet sich von typischen «Deck Shoes» von Sperry, Sebago oder Timberland: Die Miu-Miu-Versionen aus gebleichtem Leder mit gerundeter Spitze erinnern kurioserweise an Baguette-Brötchen, während die «Plume»-Loafers von Bally so zart und bequem wie Ballerinas daherkommen.

6. Bauschig Bubble, Meringue oder Ballon?

Die voluminöse Silhouette, die derzeit unzählige Jupes und Kleider schmückt, trägt viele Namen. Es mag Zufall sein, dass sie alle ein bisschen an Sommer erinnern – an genüsslich platzende Seifenblasen, Meringues mit frischem Schlagrahm, glitzernde Luftballone an der Strandpromenade. Trotzdem: Zum gegenwärtigen Comeback des üppig aufgebauschten Rockes wird die Verspieltheit beigetragen haben. Ernsthaftigkeit hat lange genug regiert.

Ähnlich locker verhält es sich mit dem Styling. Was Yves Saint Laurent ab den fünfziger Jahren aus Seidentaft zu einem festen Bestandteil der Abendmode schneiderte, besteht heute eher aus Baumwolle und wird zu T-Shirts und adretten Cardigans getragen. Auch das Schichtpotenzial des Ballonjupes hat man entdeckt, keine Hose scheint davor sicher. Der breitschultrige Blazer und die formellen Pumps, die Prinzessin Diana einst dazu kombinierte, lässt man hingegen weg. Lieber borgt man sich ihre modische Attitüde.

Text: Jana Schibli

7. Pét-Nats gibts überall – doch was ist das?

Für gewisse Traubensaftliebhaber ist er längst ein Lieblingswort, während Aussenstehende sich fragen: Pét-Nat? «Pétillant Naturel» steckt hinter der Abkürzung für natürlich sprudelnde Weine. Oft sind diese unfiltriert und naturnah produziert, etwa dieser 11,5-prozentige Wein des Biowinzers Milan Nestarec aus Mähren: Elektrisierend, salzig und zitrus-exotisch, mit Müller-Thurgau, Neuburger und Muskat, jedoch ohne Sulfite.

8. Die neuen Taschen geben sich offenherzig

Und, was tragen Sie den ganzen Tag so mit sich herum? Blickt man auf die Laufstege der Sommerkollektionen, ist es so ziemlich alles: Gemüse, Blumen, Baguettes und Zeitungen ragten bei den Shows von Moschino, Bottega Veneta und Proenza Schouler aus den Taschen, bei Miu Miu ein High-Heel-Absatz oder Kleider. Taschenverschlüsse sind passé, der Inhalt wird stolz gezeigt. So wird der Präsentierteller von Instagram und Tiktok ins echte Leben verlegt; der so gezeigte Inhalt wird natürlich sorgfältig kuratiert.

Text: Hannah Hitz

9. Das perfekte Mass an Kitsch: Blümchen

Mit dem Kitsch verhält es sich wie mit Unkraut: Er vergeht nicht. Dabei sind ja beide nicht zwingend etwas Negatives – ist schliesslich alles eine Frage des Geschmacks. Bei der «Frivole»-Linie von Van Cleef & Arpels, mit zarten Blumen aus herzförmigen Blütenblättern, geht auch den strengsten Minimalisten das Herz auf.

10. Strandliebe: das siebgedruckte Frotteetuch von Hermès

Liebkosungen zählen zu den schönsten Nebensächlichkeiten am Strand. Hat man es sich erst einmal bequem gemacht, wird das sanfte Streicheln des eigenen Bauchs oder einer lieben Begleitung zum Ausdruck des Wohlbefindens. Schönes Symbol dafür ist das in zehn Rahmen siebgedruckte Frotteetuch des Designers Geoff McFetridge von Hermès.

11. Sonnenschutz muss sein

Täglich Sonnencrème – ist das wirklich nötig? Ja. Man sollte sich jeden Tag eincremen, sogar wenn es bewölkt ist. Denn auch dann kann UV-Strahlung die Haut erreichen; gewisse Bewölkungssituationen können die UV-Belastung durch Streustrahlung sogar noch erhöhen. Tipp: Im Sommer eine Feuchtigkeitscrème mit integriertem Lichtschutzfaktor in der täglichen Hautpflegeroutine verwenden.

12. Riviera-Feeling im Doppelliegestuhl

Pure Lebensfreude war einst ein Leitthema des Modedesigners Christian Dior und ist nun auch das Motto der «Dioriviera»-Capsule-Kollektion aus der «Maison»-Linie der Marke. Das ikonische Toile-de-Jouy-Motiv ziert in etlichen Varianten – etwa mit Sonnenmotiven in Korallenrot, Aquamarin und Gold – Geschirr, Gläser, Accessoires und Tischtextilien, Kissen, Notizbücher, Kerzen, aber auch Sportzubehör und Gartenmöbel. Eine stimmige Erweiterung der aktuellen Prêt-à-porter-Kollektion von Grazia Chiuri.

Exit mobile version