Dienstag, Oktober 8


Die Frage der Woche

Peter S. aus Z. will wissen, ob die Zukunft des Weinbaus den pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Piwi) gehöre. Gute Weisse habe er schon genossen, aber bei den Roten sei ihm bis anhin noch kein guter Wein begegnet.

Pilzwiderstandsfähige Rebsorten (Piwi) sind derzeit wohl so populär wie nie. Trotzdem hat der Durchbruch bis jetzt nicht stattgefunden. Es gibt zunehmend mehr Winzer und Winzerinnen, welche diesen Weinen mehr Anerkennung verschaffen wollen. In der Schweiz ist es beispielsweise Roland Lenz aus dem Thurgau. Oder auch das Luzerner Weingut Sitenrain in Meggen setzt ausschliesslich auf Piwi.

Es ist unbestritten, dass künftig in den Rebbergen weniger Chemie (und Kupfer sowie Schwefel für Bioweine) gespritzt werden muss. Hier liefern Piwi ihren Beitrag, obwohl die Sorten lediglich 50 bis 80 Prozent resistent sind, wie die deutschen Winzerinnen Eva Vollmer und Hanneke Schönhals in einem Interview einmal gesagt haben. Sie wollen mit dem Projekt «Zukunftsweine» Piwi in einem grösseren Umfeld etablieren.

Ein Nachteil dieser Trauben ist die Tatsache, dass die Weine geschmacklich (noch) nicht mit den konventionellen Varietäten mithalten können. Es fehlen «Leuchttürme», also Weine, die auch anspruchsvolle Geniesser und Geniesserinnen abholen können. Das kann sich bestimmt ändern, wobei ich den Weissweinen mehr Potenzial als den Roten einräume. Zumindest in naher Zukunft. Es ist sehr gut möglich, dass es Neuzüchtungen gibt, die eine verbesserte Weinqualität ermöglichen.

Fragen an: peter.keller@nzz.ch

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