Donnerstag, Oktober 10


Die Frage der Woche

Peter K. aus S. hat beobachtet, dass würzige, rauchige Rotweine farbmässig eher einen Stich ins Rostige hätten, während die fruchtigen Crus oft gegen Tiefrot tendieren würden. Entsprechen diese Beobachtungen den Tatsachen?

Die Farbintensität kann etwas über die Rebsorte, die Reife der Trauben, die Kelterungsart und den Weinausbau sagen. Und darüber, in welchem Alter sich ein Gewächs befindet. Ein Wein aus Pinot noir oder Nebbiolo, um zwei typische Beispiele zu erwähnen, ist wegen der dünnen Haut der Beeren stets hellfarben und präsentiert sich in einem mehr oder weniger intensiven Rubinrot.

Oft wird das als «negatives Attribut» bewertet, was nicht gerechtfertigt ist. Je älter sich ein solches Gewächs präsentiert, desto mehr tendiert die Farbe in Richtung rostroter Nuancen. Beispiele aus Cabernet Sauvignon oder Syrah sind in ihrer Jugendphase dagegen sehr intensiv in der Farbe und zeigen sich mit einem Purpur- oder gar Schwarzrot. Zu dieser Eigenschaft trägt zudem der allfällige Ausbau im kleinen Holzfass bei.

Die Rotweinfarbe setzt sich im Wesentlichen aus Blau-, Rot- und Gelbtönen zusammen. Im Laufe der Alterung eines Weins verschwinden die Blauanteile. Gelbanteile legen zu. Das führt dazu, dass ein solcher Tropfen dann ins Rotbräunliche tendiert.

Fragen an: peter.keller@nzz.ch

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