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Die wohl bekannteste Quizshow im deutschsprachigen Raum wird 25 Jahre alt. Was macht die Sendung so erfolgreich?

Reichtum, Wissen und Glück: Drei Gaben, nach denen viele im Leben vergeblich streben, finden in dieser Fernsehshow mitunter zusammen. Minimalistisch ist das Setting, schlicht das Regelwerk: In «Wer wird Millionär?» beantwortet der Kandidat oder die Kandidatin maximal 15 Multiple-Choice-Fragen von wachsender Schwierigkeit, und wer alle hintereinander meistert, wird mit einer Million Euro belohnt. Man kann aber auch vorher aufhören und die Prämie der erreichten Stufe heimnehmen.

Erfunden wurde das bestechende Format 1998 in Grossbritannien, von wo aus es über hundert Länder rund um den Globus eroberte – ab 1999 auch den deutschsprachigen Raum: Als Quizmaster waltet auf RTL seit der ersten Ausgabe Günther Jauch. Mal lausbubenhaft, mal professoral wird er zum ewig jungen Gesicht dieses Dauerbrenners, der Teil der Alltagskultur geworden ist: Die als Erkennungsmelodie dienende Fanfare ist fast so bekannt wie die von «Indiana Jones», Begriffe wie «Telefonjoker» sind nun dudenkonform, und wie bei Kultfilmen kursieren im Netz Sammlungen kurioser Begebenheiten, Irrtümer oder Betrugsversuche.

Günter Jauch ist unantastbar

Zum Erfolgsrezept zählt ein Mix aus Hochspannung, einschläfernd dahinplätschernden Sequenzen, beiläufiger Wissensvermittlung und Humor. Und jede Quizshow steht und fällt mit der Qualität des Moderators. Als solcher schlug sich der Komiker René Rindlisbacher ordentlich, als das Format vorübergehend auch im Schweizer Privatfernsehen auftauchte. Einem Jauch konnte er nicht das Wasser reichen. Schon eher schafft das Österreichs einstiges Abfahrts-Ass Armin Assinger, das in der ORF-«Millionenshow» bis heute mit Charme und Schmäh beweist, fast so schnell denken wie Skifahren zu können.

In bis anhin gut 1600 RTL-Shows mit je rund zwei Kandidierenden haben sechzehn Glückspilze die Millionenfrage erreicht und korrekt beantwortet. Die statistische Chance, auf dem Stuhl zum Millionär zu werden, liegt somit bei rund einem halben Prozent – also deutlich höher als im wahren Leben.

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