Sonntag, Dezember 22

Der russische Oppositionelle Alexei Nawalny ist in Haft gestorben. Die genauen Umstände seines Todes sind noch nicht bekannt. Doch klar ist: Er war dem Kreml immer noch zu gefährlich.

«NZZ Akzent»: Wie Nawalny zum Staatsfeind wurde


Autor

Hören und abonnieren Sie den Podcast «NZZ Akzent» auch auf Spotify, Apple Podcasts oder Castbox.

Haben Sie ein Feedback zum Podcast? Sagen Sie uns Ihre Meinung.

In dieser Podcast-Episode:

Kurz, nachdem sie die Nachricht seines Todes erhalten hatte, trat Julia Nawalnaja vor das Publikum an der Münchner Sicherheitskonferenz. In einer emotionalen Ansprache zeigte sie sich kämpferisch und sagte: Wenn Putin dahinter steckt, dann wird er büssen.

Ob es ein politischer Mord war, oder ob Nawalny aufgrund der Haftbedingungen ums Leben kam, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, sagt Russland-Korrespondent Markus Ackeret. Doch so oder so habe der Kreml diesen Tod zu verantworten.

Dabei wurde Nawalny schon früh vom Kreml als Gefahr wahrgenommen.«Er konnte die Menschen mobilisieren und begeistern, er war volksnah», erklärt Markus Ackeret. Als Nawalny auch politisch Erfolge verbuchen konnte, war das offenbar zu viel. Er wurde nicht mehr zu Wahlen zugelassen und mehrmals verhaftet. Schliesslich wurde er 2020 mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet.

Nawalny überlebte – und kehrte schliesslich nach Russland zurück, obwohl er wusste, dass ihm dort die Verhaftung drohte. Auch in der Haft behielt er seinen Kampfeswillen und meldete sich immer wieder per Video, bis zuletzt behielt er sogar seinen Humor.

Mit seinem Tod hat die russische Opposition nun ihren wohl letzten Hoffnungsträger verloren.

Alle Episoden von «NZZ Akzent» finden Sie in dieser Übersicht.

Exit mobile version