Donnerstag, Oktober 10

Privater Besitz ist heute selbstverständlich – doch vor ein paar hundert Jahren sah das ganz anders aus. Seit wann wir konsumieren und wie sich die Einstellung zu Konsum in der westlichen Welt verändert hat, erzählt Historiker Frank Trentmann.

Wie sind wir zur Konsumgesellschaft geworden, Frank Trentmann?


Jenny Rieger

Eine Tasse Kaffee oder Tee am Morgen gehört für viele Menschen heutzutage einfach dazu. Natürlich gehört zum morgendlichen Ritual die ganz persönliche Lieblingstasse. Und wenn wir Zucker brauchen, dann transportieren wir den mit einem kleinen Löffel aus einer Dose zu unserem Getränk. Wer Kaffee oder Tee trinken will, benötigt ein paar Dinge. Besitz zieht Besitz nach sich.

Was uns heute selbstverständlich erscheint, hat sich über Jahrhunderte langsam aufgebaut. Damit hat sich auch unser Verhältnis zu Konsum und Besitz verändert. Wurde jemand früher kritisch angeschaut, wenn er zu viele schöne Sachen besitzen wollte, so ist Konsum heute sehr stark individualisiert, erzählt der Historiker Frank Trentmann. Er weiss, was hinter der Geschichte des Konsums steckt, warum Konsum und politische Teilhabe zusammenhängen – und warum das Konsumieren heute als selbstverständlicher Teil eines sinnerfüllten Lebens angesehen wird.

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