Mittwoch, Oktober 9


Tipps

Beim Kauf einer Sonnenbrille kommt es auf mehr als nur die Gesichtsform an. Die Optikerin Jeannine Borter erklärt, wie Sie das passende Modell für sich finden.

«Sonnenbrillen können Selbstvertrauen vermitteln», sagt Jeannine Borter vom Optikergeschäft Zwicker in Zürich. Sie berät die Kundschaft beim Kauf einer Sonnenbrille. Im Gegensatz zu Korrekturbrillen zeige sich diese da mutiger: «Die Kundinnen und Kunden wählen tendenziell grössere Brillen und greifen eher zu Farbe.» Damit man sich am Ende mit seiner Sonnenbrille wohlfühlt, sollte man beim Kauf auf einige Dinge achten.

Für welchen Anlass trage ich die Sonnenbrille?

Der wichtigste Faktor bei einer Sonnenbrille ist der Sonnenschutz. Von den Angeboten etwa auf italienischen Märkten rät die Optikerin Jeannine Borter ab, da diese oft nicht zertifiziert und dadurch gefährlich für die Augen seien. In der Schweiz habe man dieses Problem weniger.

Wer nach einer guten Sonnenbrille sucht, sollte sich zunächst fragen: Wofür brauche ich sie? Trägt man sie eher auf dem Wasser oder bei Sportarten wie Mountainbiken, sollte man neben dem Design auch auf das Gewicht der Brille, auf die Passform und auf die Farbe der Gläser schauen. Sucht man hingegen eine Sonnenbrille für den Alltag, kann man sich beim Kauf Gedanken über den eigenen Stil machen: Möchte ich auffallen? Soll das Modell trendy oder zeitlos sein? Welche Form schmeichelt meinen Gesichtszügen?

Wie finde ich das passende Modell?

Mit der richtigen Sonnenbrille können die Proportionen im Gesicht ausgeglichen werden. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Gesichtsform. Diese kann man einfach bestimmen: Als erstes nimmt man die Haare ganz aus dem Gesicht. Dann macht man ein frontales Foto. In der auf den meisten Smartphones integrierten Foto-App kann man dann mit einem Stift die Gesichtsform vom Haaransatz weg nachzeichnen. Die daraus resultierende Form hilft dabei, eine passende Brille zu finden. Die gängigsten Gesichtsformen sind dreieckig, oval, rund, quadratisch und rechteckig.

In der Theorie stehen eckige Brillen eher runden Gesichtern und runde Brillen Personen mit einem eckigen Gesicht. Wer eher eine herzförmige Gesichtsform hat, dem stehen Cat-Eye-Formen sehr gut. Diese legen den Fokus mehr auf die obere Gesichtspartie. Das klassische Brillengesicht, also eine Person, der jedes Modell steht, hat meist eine ovale Gesichtsform.

So einfach ist es aber nicht immer. Die Optikerin sagt: «Mit den aktuellen Modetrends kann man nicht mehr nur nach Handbuch gehen.» So sind etwa Shields, riesige Sonnenbrillen, die das halbe Gesicht bedecken, schon seit längerem angesagt. Diese stehen allen und niemandem. Sie sind ein Statement.

Neben der Gesichtsform und dem Stil der Person achten Optikerinnen und Optiker ebenso auf die Höhe der Wangenknochen, die Grösse und Form der Nase, die Kopfbreite sowie den Hautton. Auch die Augenbrauen können ein Indiz sein, welches Modell besonders harmonisch im Gesicht wirkt. Sind diese zum Beispiel rund geschwungen, kann man ein Modell nehmen, das oben abgerundet ist. Haben die Augenbrauen eine gerade Form, empfiehlt Borter ein Modell, das oben ebenfalls gerade ist.

Die Gesichtszüge können bei der Wahl der Sonnenbrille auch entscheiden: «Bei schmalen Gesichtern wirken feine, randlose Brillen mit helleren Gläsern harmonisch», sagt Borter. Und bei breiten Gesichtern? Hier empfiehlt die Optikerin eine Bügelpartie, die nicht zu weit rausgeht.

Das sind die Sonnenbrillentrends für 2024

Ein schlichtes Outfit bestehend aus Jeans und T-Shirt wirkt mit der richtigen Sonnenbrille moderner und durchdachter. Orientieren kann man sich dabei natürlich an Trends. Einer davon sind bunte Brillen: Bottega Veneta hat etwa ein grünes Modell lanciert, bei Gucci sah man ein blaues und Givenchy zeigte eine Version in Pink.

Das französische Label Emmanuelle Khanh setzt noch eins obendrauf und hat in der aktuellen Kollektion Elton-John-ähnliche grosse, glitzernde Sonnenbrillen.

Bei der Form gibt es zwei Tendenzen: «Sonnenbrillen sind diesen Sommer entweder schmal oder riesig.» Ausserdem sehe man eher wieder breite Bügel. «Es darf wirklich auffallend sein und ein Emblem oder Logo auf der Seite haben», sagt Borter. Nur fürs Autofahren seien die teilweise mehrere Zentimeter breiten Bügel nicht geeignet, da sich das Sichtfeld minimiert.

Ein weiterer Trend sind Sonnenbrillen im Stil der 1970er Jahre mit ihren weissen, schmalen Cat-Eye-Brillen – zu sehen etwa bei der Frühlings-/Sommerkollektion 2024 von Valentino. Damit die Brille im Gesicht harmonisch wirkt, sollte man beim Kauf darauf achten, dass der Weisston mit dem Hautton zusammenpasst. Schon kleine Nuancen können nämlich den Unterschied machen.

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