Gelegentlich passiert es mir, dass sich jemand in einer Schlange vordrängelt. Sollte ich es einfach ignorieren, weil mir ja nur 90 Sekunden an der Kasse genommen werden, oder lohnt es sich, das Thema direkt anzusprechen? – Lara S., Zürich
Liebe Lara, kommt auf die Tagesform und persönliche Triggerpunkte an. Ist es für Sie wirklich schlimm? Dann sprechen Sie es an: «Entschuldigen Sie, aber ich stand vor Ihnen.» Ich würde das Ganze gar nicht zielgerichtet betrachten, also in dem Sinne, dass Sie wieder Ihren rechtmässigen Platz in der Schlange zurückerobern – dafür ist das Thema zu unwichtig und der Zeitverlust, gemessen an unseren Handyspielereien, zu vernachlässigen.
Verwandeln Sie das Thema in eine ergebnisoffene Mikro-Selbstbehauptungsübung, wenn die vollbracht ist, könnten Sie die andere Person auch souverän vorlassen, so wie das ganz zivilisierte Menschen im Supermarkt eben tun.
Ihre Fragen senden Sie bitte an: hatdasstil@nzz.ch
