Mittwoch, Oktober 9


Jubiläum

Die «Oran» von Hermès feiert ihren 25. Geburtstag. Was die Faszination dieses Modells ausmacht, wer es trägt und warum man es durchaus als Einsteigermodell betrachten kann.

Fällt der Name Hermès, denken die meisten an die Taschen-Ikonen «Kelly» und «Birkin». Oder an Foulards. Ganz unaufgeregt hat sich aber noch ein weiteres Stück als Klassiker etabliert: Die «Oran»-Sandale. Dieses Jahr feiert sie ihren 25. Geburtstag. Dabei war sie eigentlich nicht unbedingt gekommen, um zu bleiben.

1997 wurde sie als Teil einer Afrika gewidmeten Kollektion lanciert. Ihr Name ist inspiriert von der gleichnamigen algerischen Stadt an der Mittelmeerküste, für das Design zeichnet der langjährige Hermès-Designer Pierre Hardy verantwortlich. Dank dem grossen Anklang des Schuhs werden gegenwärtig zweimal im Jahr neue Farben aufgelegt.

Fünf Punkte für den Erfolg der «Oran»-Sandale

Einen ähnlichen Erfolg können nur der typische Ballerina von Chanel verzeichnen, die Tabi-Schuhe von Maison Margiela oder der Horsebit-Loafer von Gucci. Was macht die anhaltende Faszination des «Orans» aus? Es sind fünf Dinge, von denen das letzte bei der französischen Luxusmarke überraschen mag: Design, Komfort, Vielseitigkeit, Wiedererkennungswert – und der Preis.

Die ersten beiden Punkte sind fast selbsterklärend: Ein H wie Hermès, ausgeschnitten aus Leder, daran eine Sohle, voilà. In einem Interview mit dem «Telegraph» erklärte Hardy den Schuh so: «Als wäre man barfuss und hätte sich etwas auf den Fuss gezeichnet.» Genauso unkompliziert ist es, sie anzuziehen: «Oran» bringt alle Qualitäten eines Flipflops mit.

Hoher Wiedererkennungswert

Im Gegensatz zu diesen zeugt das Modell «Oran» aber nicht nur von Lässigkeit, sondern auch davon, dass man sich in der Liga der Gutbetuchten und Gutbekleideten bewegt. Getragen wird die Sandale von Frauen wie den Influencerinnen Camille Charrière, der Kuratorin Nella Beljan und von Meghan, Herzogin von Sussex. Sie passen an den Strand in Cannes ebenso gut wie zur Fashion Week in Paris.

Zum Erfolg der Sandale trägt natürlich ihr hoher Wiedererkennungswert bei. Das weckt auch Begehrlichkeiten bei anderen Marken. Modelle, die deutlich von der Sandale inspiriert sind, finden sich in verschiedenen Preisklassen.

Ein weiterer Punkt, welcher dafür sorgt, dass die edlen Schlappen sich so gut etablieren konnten: Mit einem Preis von momentan ab 630 Franken sind sie vergleichsweise günstig – für einen Hermès-Klassiker. Eine Tasche der französischen Luxusmarke kostet mehrere tausend Franken. Man kann die «Oran»-Sandale also durchaus als Einstiegsmodell betrachten. Von den Strassen und Stränden werden sie wohl auch die nächsten 25 Jahre noch lange nicht verschwunden sein. Dazu kommt, dass auch immer mehr Männer beginnen, sich mit der Sandale zu zeigen.

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