Aus Comettas Zeit in Erinnerung bleiben wird insbesondere eine schwere Führungskrise bei der Stadtpolizei.

In der Regierung der zweitgrössten Stadt im Kanton Zürich kommt es zu einem Wechsel: Die Winterthurer Stadträtin Katrin Cometta (GLP) hat am Freitag angekündigt, nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren zu wollen. Somit wird ihr Sitz bei den nächsten Wahlen im März 2026 zur Disposition stehen.

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Cometta ist seit 2020 Stadträtin. Mit Unterstützung der SP und der Grünen gelang es den Grünliberalen damals im siebten Anlauf, in die Winterthurer Stadtregierung einzuziehen. Die GLP nahm der FDP einen Sitz ab.

Probleme bei der Polizei

Im Stadtrat ist die 49-Jährige für die Bereiche Sicherheit und Umwelt zuständig. Über Winterthur hinaus für Aufsehen sorgten Probleme bei der Stadtpolizei zu Beginn ihrer Amtszeit.

Nach den Suiziden zweier langjähriger Angehöriger der Polizei in den Jahren 2021 und 2022 gab Cometta eine Administrativuntersuchung in Auftrag. Diese brachte unter anderem eine schwere Krise in der Führung des Korps an den Tag. Cometta und die Polizei setzten in der Folge Reformen um.

In einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen am Freitag sagte Cometta, dass sie zwar gerne Stadträtin sei. Sie habe aber eine Standortbestimmung vorgenommen und sei zum Schluss gekommen, dass es Zeit sei für eine berufliche Neuorientierung.

Den Vorwurf, dass es sich um eine Flucht aus dem Amt handle, gerade mit Blick auf die Probleme bei der Polizei, wies die Stadträtin zurück. Im Korps sei Ruhe eingekehrt, die Stimmung sei gut. Cometta deutete im Gespräch an, dass sie wohl in die Privatwirtschaft zurückkehren werde. Sie ist ausgebildete Staatswissenschafterin.

Cometta ist die erste der sieben Winterthurer Stadträtinnen und Stadträte, die ihre Pläne für die nächste Amtszeit öffentlich gemacht hat. Mit wem die GLP ihren Sitz verteidigen will, hat die Partei noch nicht bekanntgegeben.

Fest steht schon jetzt, dass der Partei Konkurrenz erwachsen wird. Die SVP gab bereits vor der Ankündigung Comettas bekannt, mit dem Unternehmer und Stadtparlamentarier Christian Hartmann eine Rückkehr in den Stadtrat anzustreben.

Ein Erfolg der SVP bei den Stadtratswahlen wäre in der links geprägten Stadt allerdings eine Überraschung. Die SVP verlor 2018 ihren einzigen Sitz in der Winterthurer Regierung an die SP; bei den Wahlen 2022 landeten ihre beiden Kandidaten auf den letzten Plätzen.

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