Fast vierzig Jahre nach seiner ersten Reise bricht ein Vater mit seinem 13-jährigen Sohn erneut auf, um Europa mit dem Zug zu erkunden. Einer entspannten Reise steht nichts im Wege – dachte er zumindest.

Mein Sohn und ich sprechen schon lange vom Übernachten unter dem Sternenhimmel am Meer in Portugal. Immer kam etwas dazwischen. Jetzt wollen wir den Traum umsetzen. Erfahrung im Reisen mit dem Zug habe ich genug.

«Vagabundieren», so nannten meine Eltern in den 1980er Jahren das spontane Losfahren mit dem Zug, ohne zu wissen, wo man am Abend ankommen, schlafen wird. Meiner Mutter gefiel dies wenig. Elternratgeber warnten vor den Gefahren, die jungen Menschen drohten. Unterstützung kam von meinem Vater, der bei den SBB arbeitete und mir die Liebe zum Reisen mit der Bahn in die Wiege gelegt hatte.

400 Franken kostete das Generalabonnement der Bahnen Europas damals für einen Monat. Viel Geld für einen 19-Jährigen, aber Fliegen war unerschwinglich. Es war eine andere Zeit: Mit Traveler’s Checks zogen meine Jugendfreundin und ich los. London – mit Umsteigen auf die Fähre in Ostende – war geplant, denn die Freundin hatte entfernte Verwandte, bei denen wir übernachten konnten. Draussen zu übernachten, stand für meine Freundin nie zur Diskussion.

Die Idee, Amsterdam zu besuchen, war danach ebenso spontan wie die Weiterreise von dort nach Dänemark, vagabundieren halt.

Kursbücher wiesen früher den Weg

Fahrpläne und Kursbücher mussten wir in der Zeit vor dem Internet auf den Bahnhöfen einsehen, und die Massenschläge in den Jugendherbergen waren nach Geschlechtern getrennt. Ich erinnere mich, dass wir eine Telefonkabine suchten, weil meine Freundin ihre Eltern anrufen wollte. Als Ferrophiler hätte ich das Abo gerne voll ausgenutzt und wäre ans Nordkap gereist. Nach drei Wochen hatte meine Freundin genug. Ich begleitete sie zurück in die Schweiz. In den folgenden Jahren wollte ich unabhängig sein und ging nur noch auf eigene Faust in die Ferien.

Heute sind Zugreisen bequemer. Dank Kreditkarte, Google Maps und Handy. Auf meinen Vorschlag, mit dem Zug nach Portugal zu fahren, steigt Sava, mein Sohn, sofort ein. Als Cevianer ist er ein Abenteurer. In den Frühlingsferien haben wir zwei Wochen Zeit. Die Kosten unseres Interrail-Passes für uns beide als App auf dem Handy: 581 Franken. Es berechtigt uns zu 7 Tagen freier Fahrt während eines Monats.

Portugal ist das Ziel und Schlafen am Meer der Traum

Diesmal ist kein Vagabundieren angesagt. Unser Ziel ist Santa Luzia in der Algarve. Dort lebt meine Cousine mit ihren Kindern. Wir sind auch schon hingeflogen. Sava findet es gut, dass wir ökologisch reisen. Ob wir einen Tag später oder früher ankommen, spielt keine Rolle.

Damit wir auf der Ilha de Tavira von Portugal sanft und tief schlafen, wird uns Gil, der Sohn meiner Cousine, Schlafsäcke zur Verfügung stellen. So ist es ausgemacht.

Nie zuvor waren Sava und ich nur zu zweit so lange unterwegs. Ich hoffe, dass wir uns nicht allzu fest auf die Nerven gehen. Was ihn beschäftigt, vertraut er meist seiner Mutter an. Weil sein Wörterkontingent abends erschöpft ist, erfahre ich alles aus zweiter Hand. Vielleicht macht ihn unsere Reise gesprächiger.

Meine einzige Bedingung für unsere Reise: Wir stoppen in Südfrankreich, wo ich mir ein paar handgenähte Stiefel der Gardians, der Cowboys der Camargue, kaufen will.

Abenteuer beginnen manchmal mit einer kleinen Frage

Wo ist eigentlich deine Identitätskarte? Die Frage, einen Tag vor der geplanten Abreise, löste eine Suche aus, in der wir die Wohnung auf den Kopf stellten. Sein Pass ist seit zwei Jahren abgelaufen. Glücklicherweise hatte ich eine Kopie seiner ID in der Cloud. Es wird schon nichts passieren. Wir bleiben ja im Schengen-Raum.

Kaum verlassen wir bei Genf die Schweiz, spricht mein Sohn schon von Weltreise-Feeling.

Vor uns liegen rund 2400 Kilometer. Die Reservationen für den TGV habe ich am Vortag gekauft. Kaum verlassen wir bei Genf die Schweiz, spricht mein Sohn schon von Weltreise-Feeling. Alles klappt. Die Kopie der ID lässt der Kondukteur zur Identifikation meines Sohnes gelten. Ausweisen müsse er sich später in der Herberge in Arles gar nicht. Mit dem Bus fahren wir gleichentags nach Saintes-Maries-de-la-Mer zu meinem Stiefelhändler.

Mein Sohn findet es seltsam, dass mir die Cowboystiefel so wichtig sind. Ich argumentiere mit Qualität und Handwerk, das man ehren müsse. Ich hätte doch schon ein paar rote Stiefel zu Hause. Stimmt, bloss: Diese sind vorne spitz zulaufend. Das passte vor zwanzig Jahren, als ich noch mit spitzer Zunge zu diskutieren pflegte. Jetzt, wo ich milder geworden sei, sollten die Stiefel vorne abgerundet sein. Der junge Mann widerspricht heftig. Wir lachen.

Zurück in Arles, möchte ich mir mit ihm zusammen noch das Van-Gogh-Museum ansehen. Er habe nichts gegen seine Malerei und kenne den «Mann ohne Ohr» bereits aus einer Graphic Novel.

Reisen ohne Plan B

Am Abend schauen wir auf der Interrail-App, wie wir nach Spanien kommen. Leider sind keine Reservationen mehr verfügbar für den TGV von Nîmes nach Barcelona. Auch nicht für den Schnellzug von Arles nach Nîmes. Ich habe keine Lust, in langsamen und nicht klimatisierten Zügen durch die Gegend zu bummeln.

Was, wenn wir in Nîmes oder anderswo nicht mehr weiterkommen? «Wir müssen nicht alles im Voraus wissen», sagt Sava. Vertraut er einfach darauf, dass ich als sein Vater schon etwas finden werde? Oder ist es ihm egal? «Beides», sagt er. Meine Art des Reisens entspricht ihm offenbar. «Bei Mama muss alles vorbereitet sein, sie hat immer einen Plan B, C und D.»

Der Bahnhof in Arles: tiefste Provinz, zwei Gleise. Vielleicht können wir hier am Schalter jemanden fragen und zwei Platzreservationen ergattern, hoffe ich. Doch am Sonntag ist der Schalter geschlossen. Schwarzfahren? Sava ist dagegen. So viel zur Abweichung von Plan A. Zähneknirschend löse ich am Ticketautomaten zwei Billette zum vollen Preis für die 20 Kilometer.

In Nîmes ist der Bahnhof so trostlos wie in Arles – aber er bringt uns Glück. Eine Angestellte der französischen Bahnen SNCF empfiehlt uns, zum Wagen 13 des TGV zu gehen und dort den Kondukteur um Einlass zu bitten. Ist es der Vater-Sohn-Bonus? Man lässt uns mitfahren bis Barcelona für je 35 Euro – ohne Sitzplatzgarantie. Eine Zugbegleiterin findet für uns trotzdem noch zwei temporär verfügbare Sitzplätze, die wir nach zwei Stunden aufgeben müssen. Den Rest der Fahrt verbringen wir auf den Hockern im Privatspeisewagen. So viel zu: Heutzutage seien Zugreisen bequemer.

Auf dem Weg nach Barcelona zieht die Mittelmeerküste mit ihren Lagunen an uns vorbei. Bei Sète kommen Erinnerungen an ein Autostopp-Wettrennen mit Freunden von Bern nach Madrid auf. Mit zwanzig war ich wild auf Abenteuer, aber mir fehlte das Geld.

Reservationen in Spanien: nur am Schalter

Nach unseren Erfahrungen vertrauen Sava und ich nicht mehr auf unser Glück. Reservationen muss man am Schalter im Bahnhof kaufen. Unsere Interrail-App – oder die spanischen Bahnen – lässt es nicht zu. Ein bisschen erstaunlich ist dies, finden wir, und nicht besonders kundenfreundlich. Grenzüberschreitende Koordination sieht anders aus. Wo ist das vereinigte Europa? Mit dem bestehenden Bahnföderalismus wird die Bahn gegenüber dem Auto nie wirklich konkurrenzfähig.

Auf der Iberischen Halbinsel dominiert die Breitspur mit 1,668 Metern. Diese übertrifft die europäische Normalspur um 23,8 Zentimeter. Damit der TGV bis nach Barcelona durchfahren kann, wurden von der französischen Grenze bis nach Barcelona über 230 Kilometer Schienen verlegt. Ich erinnere mich an eine Fahrt mit dem Paris-Lissabon-Express, wo den Waggons an der Grenze zu Spanien breitere Fahrgestelle montiert wurden. Die Prozedur dauerte damals mehr als eine Stunde. Heute fahren wir über die spanische Grenze, ohne dies zu merken. Eigentlich schade, finde ich.

Noch unterwegs im TGV buchen wir in der Nähe des Bahnhofs Barcelona-Sants ein Hotel. Es hat auf dem Dach einen Swimmingpool. Mein Sohn ist ausser sich vor Freude. Vor vierzig Jahren hätte ich mir das nie leisten können.

Nach der Ankunft reservieren wir am Schalter unsere Sitzplätze für die Weiterfahrt nach Sevilla. Der Mann hinter dem Glas will, dass sich mein Sohn ausweist. Ich halte den A4-Ausdruck der ID an die Scheibe. Akzeptiert.

Auf dem Weg nach Sevilla lässt sich der Griff meines Rollkoffers nicht mehr ausziehen. Diesmal kann ich die Schraube, die sich verhakt hat, nicht mit meiner Büroklammer lösen, die ich mit mir mitführe. Ich bin etwas ratlos. Sava nimmt sich des Falles an, rüttelt ein bisschen, und plötzlich lässt sich der Griff wieder bewegen. Triumphierend sagt er: «Da braucht man etwas, was dir fehlt: Feingefühl. Jetzt ist es wirklich Zeit für einen neuen Koffer.» Dazu habe ich keine Lust. Wegen einer Schraube werfe ich keinen Koffer weg. Ich bin kein Freund der Wegwerfgesellschaft. Der junge Mann verspricht mir, wenn es künftig um Kofferreparaturen gehe, sein Feingefühl spielen zu lassen.

1100 Kilometer in fünf Stunden: eine Offenbarung

Am übernächsten Tag geht es weiter mit den AVE-Hochgeschwindigkeitszügen der spanischen Renfe. Sie sind eine Offenbarung. Sie sind moderner und geräumiger als die TGV und bieten eine hervorragende Internetverbindung. Mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde fliegen wir klimatisiert durch die Landschaft, während Spanien unter einer Hitzewelle leidet. Slow Travel ist dies definitiv nicht. Die 1100 Schienenkilometer via Madrid nach Sevilla legen wir in fünf Stunden zurück. Die Fahrt vertreiben wir uns mit Schach. Ich habe keine Chance gegen meinen Sohn. Die Zeiten sind vorbei, als ich ihn gewinnen lassen musste, um tränenreiche Dramen zu verhindern. Sava kennt Schachstrategien, von denen ich keine Ahnung habe. Ich trage die Niederlagen deshalb mit Fassung und tröste mich damit, dass ich ihn wenigstens im Armdrücken noch besiege.

In Sevilla waren wir schon als Familie. Die Hitzewelle, die Spanien lähmt, setzt auch uns zu. Das Leben in der Stadt mit ihrem maurischen Flair geht hier ganz langsam vor sich her. Von unserem Ziel sind wir jetzt noch 170 Kilometer entfernt. Das Problem: Das AVE-Schienennetz endet hier. Nach Portugal gibt es keine Bahnverbindung mehr. Wir könnten bis Huelva mit einem Regionalzug reisen und dort versuchen, den Bus nach Ayamonte zu nehmen. Dann mit der Fähre über den Río Guadiana setzen nach Vila Real de Santo António, der Grenzstadt auf der portugiesischen Seite. Von dort gibt’s dann einen Zug nach Tavira. Doch in Portugal streiken gerade die Bahnen. Mit Unvorhersehbarem können wir beide umgehen.

Einen Moment lang beschäftigte mich die Frage: Was wäre, wenn wir es wegen Streiks in Frankreich oder Spanien nicht mehr rechtzeitig zum Schulbeginn nach Hause schafften? Ich hätte das Kleingedruckte zum Interrail lesen sollen. Dazu ist es jetzt zu heiss.

Wir entscheiden uns für den klimatisierten Bus. Nach zwei Stunden sind wir in Tavira, wo uns meine Cousine abholt. Wir ziehen in eine der Wohnungen ihrer Ferienanlage ein. Mein Sohn kennt sich hier aus. Seine Freiheit muss grenzenlos sein. Er tut, was ihm gerade gefällt, ist meist draussen, geht ans Meer mit seinem 18-jährigen Cousin oder unterstützt diesen beim Bau von dessen Haus, das er zwischen ein paar Johannisbrotbäumen aus Brettern errichtet. Manchmal baden wir auch alle gemeinsam im natürlichen Schwimmteich vor unserer Wohnung, meist aber sehen wir uns nur zu den Essenszeiten.

Am Ziel unserer Träume angekommen, sind wir zu müde, um nach Sternschnuppen Ausschau zu halten und uns etwas zu wünschen.

Für die bisher so unspektakuläre Reise soll uns das Übernachten auf der Insel vor der Küste, die über eine Fussgängerbrücke mit dem Festland verbunden ist, entschädigen. Auf dem Weg auf die Insel malen wir uns aus, wie uns die Sonne weckt und wir noch vor dem Frühstück in den Atlantik springen.

Am Ziel unserer Träume angekommen, sind wir zu müde, um nach Sternschnuppen Ausschau zu halten und uns etwas zu wünschen.

Um zwei Uhr in der Früh wachen wir auf. Der Wind bläst so stark, dass wir Sand in den Ohren und im Mund haben. Schutz gibt es hier wenig. Wir brechen die Übung ab. Tapfer und ohne zu jammern, stolpert Sava mit mir in stockfinsterer Nacht zu unserer Wohnung zurück.

Doch so schnell geben wir nicht auf. Wir wollen es wieder versuchen, dann aber bei stabileren Wetterverhältnissen.

Langsam neigen sich unsere Ferien dem Ende zu. Unsere Idee, von Lissabon mit dem legendären Nachtzug Süd-Express durch Spanien nach Hendaye zu fahren und von dort via Paris in die Schweiz zurück, zerschlägt sich. Die Verbindung gibt es nicht mehr. Schade, wir beide lieben Nachtzüge.

Es ist Mittwoch – am Montag fängt die Schule wieder an, und wir sitzen immer noch in Tavira. Mein Sohn hat Stalldrang und will auf keinen Fall den Schulanfang verpassen. Wir beschliessen, auf demselben Weg zurückzukehren, wie wir gekommen sind. Schliesslich wissen wir jetzt, wo die Tücken der Reise mit Interrail liegen. Im besten Fall sind wir am Freitagabend in Zürich, und mein Sohn kann sich zu Hause noch ein bisschen ausruhen und sich resozialisieren, bevor ihn der Alltag wiederhat.

Vertrauen haben und einen kühlen Kopf bewahren

In Sevilla müssen wir ein Ticket lösen, um am Schalter bedient zu werden, und stellen uns auf eine längere Wartezeit ein. Sobald wir unsere Reservation für den AVE haben und wissen, wann wir in Barcelona sind, wollen wir mit der App unsere Plätze im TGV von dort nach Lyon buchen. Wir verpflegen uns und sind ganz entspannt. Bloss: Wo ist eigentlich mein Koffer?

Meine Erfahrung lehrt mich, dass Verlorengegangenes wieder auftaucht. Zum Beispiel mein Laptop, den ich im Bus in Zürich vergessen hatte, und mein Sava, der mir als Vierjähriger im Getümmel am Theaterspektakel abhandengekommen war. In solchen Momenten behalte nicht nur ich einen kühlen Kopf, sondern auch mein Sohn. Er muss es von mir haben. Wir überlegen, wo wir uns in den letzten fünfzehn Minuten überall bewegt haben, und gehen dann auf die Suche. In der Schalterhalle leuchtet einsam und allein mein roter Koffer.

Wir reisen diesmal direkt nach Barcelona und in der ersten Klasse. Diese kostet nur drei Euro mehr. Auf der Fahrt nach Barcelona stellen wir fest: Wir sind schon wieder zu spät. Für den TGV sind keine Reservationen mehr möglich. Wir sind ernüchtert. Es steht uns eine längere Reise durch Frankreich bevor. Wir haben uns dies anders vorgestellt, aber jetzt müssen wir da durch. Sava trägt es mit Fassung.

13-stündiges Rucksack-Feeling

Am nächsten Morgen um 9 Uhr nehmen wir den Zug in Richtung Frankreich. Langsam ruckeln wir das Mittelmeer entlang. Klimaanlage: Fehlanzeige. Es ist lähmend heiss, um uns herum sind spanische Pendler und ein junges Pärchen, das an seine Rucksäcke gelehnt schläft. Später stellt sich heraus: Sie kommen aus Hamburg und sind aus demselben Grund auf diesem Zug wie wir. Sie haben die letzten beiden Nächte draussen verbracht, was man ihnen auch ansieht. Mein Sohn rümpft die Nase.

Nach drei Stunden kommen wir im Grenzort Portbou an, mit zwei Stunden Aufenthalt. Hier im Niemandsland zwischen Spanien und Frankreich stossen wir auf Franzosen und Deutsche, die auch gestrandet sind und wie wir die Zeit totschlagen. Wir gehen ans Meer, in der Hoffnung auf eine kühle Brise, aber dort ist es windstill und hat keinen Schatten, so dass wir gleich wieder ins Städtchen zurückgehen, wo es wenigstens ein paar Bäume hat.

Endlich geht es weiter, der französische Zug verfügt über eine funktionierende Klimaanlage, Sava ist müde. Auf seinem Tablet schaut er sich ein paar Filme an. Auf Schach hat er keine Lust. Schlafen kann er auch nicht. Nach vier Stunden kommen wir in Avignon an. Es gibt Crêpes am Bahnhof. Der nächste Zug bringt uns nach Lyon, wo wir um 22 Uhr ankommen – dreizehn Stunden nachdem wir Barcelona verlassen haben.

Um diese Zeit fährt kein Zug mehr nach Genf. Nach einer kurzen Nacht schaffen wir es bis am frühen Nachmittag nach Zürich. Sava freut sich auf sein Zimmer.

Wären wir mit dem TGV von Barcelona bis Lyon durchgefahren, hätten wir das trostlose Portbou nicht gesehen und etwas völlig Unspektakuläres verpasst.

Der Interrail-Pass hat nichts von seinem Reiz verloren. Sollen internationale Hochgeschwindigkeitszüge und Nachtzüge eine Alternative zum Flugzeug sein, muss allerdings noch einiges optimiert werden. Sava kann sich vorstellen, wieder einmal auf eine Interrail-Reise zu gehen. «Einfach nicht jetzt gerade.» Lange wird er nicht mehr mit seinem Vater reisen wollen. Das nächste Mal geht er mit Freunden auf einen Interrail-Trip. Vielleicht verbringt er auch einmal mit einer Freundin eine romantische Nacht auf der Insel – inklusive Sternschnuppen und Wünschen, die in Erfüllung gehen.

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