Dienstag, April 15

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Kartellamt genehmigt Unicredit-Einstieg bei Commerzbank

(dpa) Das Bundeskartellamt genehmigte eine Beteiligung von Unicredit von 29,99 Prozent an der Commerzbank. «Schon durch den angemeldeten Minderheitserwerb kommt es zu einer Stärkung der Marktposition der Unicredit im Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland», sagte Kartellamtchef Andreas Mundt laut Mitteilung vom Montag (14. 4.). Allerdings seien «in allen Bereichen weitere bedeutende Wettbewerber tätig». Daher habe die Wettbewerbsbehörde das Vorhaben freigegeben.

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Ende Februar hat die Unicredit die Übernahme eines Commerzbank-Anteils von bis zu 29,99 Prozent beim Bundeskartellamt zur Prüfung angemeldet. Im März hatte bereits die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank keine Einwände gegen eine Aufstockung der Anteile auf knapp unter 30 Prozent erhoben.

Die Unicredit hatte im September den Teilausstieg des Bundes bei der Commerzbank genutzt und war im grossen Stil bei Deutschlands zweitgrösster Privatbank eingestiegen. Nach früheren Angaben kontrolliert die Unicredit gut 28 Prozent der Anteile: 9,5 Prozent direkt über Aktien und 18,5 Prozent über Finanzinstrumente. Seit Monaten arbeitet Unicredit-Chef Andrea Orcel auf eine Übernahme der Commerzbank hin. Ab einem 30-Prozent-Anteil wäre die Mailänder Grossbank verpflichtet, ein Kaufangebot vorzulegen.

Eine Entscheidung, ob die Unicredit mit der Commerzbank zusammengehen will, werde aber wohl nicht mehr dieses Jahr fallen, hatte die Unicredit im März erklärt. So setzt Orcel auf Gespräche mit der neuen Bundesregierung. Der Bund hält noch gut zwölf Prozent an dem Institut. Die Bundesregierung, das Land Hessen, die Commerzbank-Spitze und Arbeitnehmervertreter lehnen das Vorgehen der Unicredit ab. Orcel preist dagegen immer wieder die Vorzüge eines Zusammenschlusses an.

Die Commerzbank wirbt mit steigenden Dividenden und ehrgeizigen Renditezielen bei ihren Aktionären für die Eigenständigkeit des Instituts, das unter anderem für viele deutsche Mittelständler ein wichtiger Partner ist. Profitabler werden will die Commerzbank auch mit einem Job-Abbau: Trotz einem Rekordgewinn verkündete das Institut jüngst den Abbau von rund 3900 Vollzeitstellen.

SMI startet mit Gewinnen in die Woche

cov. Der SMI ist am Montag (14. 4.) mit Gewinnen in die Osterwoche gestartet. Obwohl die Verwirrung rund um die Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten Donald Trump gross bleibt, trug das zumindest vorübergehende Aussetzen von Sonderzöllen auf elektronischen Produkten zu einer Entspannung bei. Der SMI lag am Vormittag 1,7 % höher auf 11 433 Punkten. Der SLI gewann 1,8 %, der SPI 1,6 %. Besonders gefragt waren die Aktien von Logitech (+ 7,1 %) oder AMS Osram (+ 6,5 %) – beides Unternehmen aus der Computer- und Halbleiterbranche. Positiv entwickeln sich auch die Aktien der UBS (+ 2,9 %), Adecco (+ 3,2 %), Sika (+ 2,4 %), ABB (+ 2,2 %) oder Holcim (+ 2,1 %).

VW-Tochter Scania übernimmt Northvolt-Fabrik in Polen

(dpa) Der insolvente schwedische Batteriehersteller Northvolt hat einen Käufer für sein polnisches Werk gefunden. Der Lkw-Bauer Scania einigte sich mit dem Insolvenzverwalter auf die Übernahme der Industriesparte samt Produktionsanlage in Danzig und Entwicklungszentrum in Stockholm, wie die schwedische VW-Tochter in Södertälje am Freitag (11. 4.) mitteilte. Die Northvolt-Industriesparte fertigt mit 260 Mitarbeitern Batteriemodule etwa für Baumaschinen. Zum Kaufpreis machte Scania keine Angaben.

Die Scania-Mutter Volkswagen ist auch grösster Anteilseigner bei Northvolt. Der Batteriehersteller hatte im März in Schweden Insolvenz angemeldet. Weiter offen ist die Zukunft der im Bau befindlichen Northvolt-Fabrik in Schleswig-Holstein, die nicht Teil des Abschlusses mit Scania ist. Die deutsche Projektgesellschaft ist laut früheren Angaben nicht direkt von der Insolvenz betroffen. Der Bund und das Land Schleswig-Holstein haben die Ansiedlung mit einer 600-Millionen-Euro-Bürgschaft unterstützt.

Novartis will 23 Milliarden Dollar in den USA investieren

etz. Der Schweizer Pharma-Konzern Novartis will in den nächsten fünf Jahren 23 Milliarden Dollar in den USA investieren. Das teilte der Konzern am Donnerstag (10. 4.) mit.

Die Investitionen sollen in den nächsten fünf Jahren in die amerikanische Infrastruktur des Konzerns fliessen und sicherstellen, dass alle wichtigen Medikamente für den amerikanischen Markt in den USA selbst hergestellt werden. In der Mitteilung heisst es weiter, durch diese Investitionen werde der Konzern selbst 1000 neue Stellen in den USA schaffen. Weitere 4000 sollen als Folge der Investitionen bei amerikanischen Firmen, wie zum Beispiel Zulieferern, entstehen.

Teil der Investitionspläne ist unter anderem die Schaffung eines neuen Innovation Hub für biomedizinische Forschung in San Diego, im Gliedstaat Kalifornien. Weiter sollen vier neue Produktionswerke entstehen. Deren Standorte will Novartis in Kürze bekanntgeben. Die Investitionen werde es ermöglichen, die vollständige Produktionskette und die wichtigsten Technologien in den USA zu etablieren, hiess es weiter.

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