Samstag, März 15

Wenn es um moderne, ökologische und menschenfreundliche Stadtplanung geht, haben die Nordländer oft die Nase vorn. Kopenhagen punktet derzeit mit Paper Island, einer städtebaulichen Verwandlung, die Einheimischen und Besuchern gefällt.

Seien wir ehrlich: Viel ist da noch nicht. Paper Island, Papiröen auf Dänisch, ist als urbane Stadtoase sehr, sehr neu. Eigentlich noch im Werden. Denn die Insel, die gar keine Insel ist, sondern ein 45 000 Quadratmeter messendes, künstlich aufgeschüttetes Stück Land mitten im Kopenhagener Hafengebiet, war fast drei Jahrhunderte lang ein Gelände, das normale Stadtbewohner nicht betreten durften. 1672 als Werft errichtet, dann als Lazarett, Waffenarsenal und schliesslich als Papierlagerhalle genutzt, ist es erst in den letzten Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich geworden. Jetzt soll Paper Island zu einem von Wasser, Hausbooten und Badeplätzen umgebenen Trendstadtviertel mit zukunftsweisender Architektur, Wasserkulturzentrum, Wohnungen, Cafés und Restaurants werden.

Immerhin: Ein schickes Hotel gibt es schon. Es bespielt eines der markanten keilförmigen Ziegelgebäude, die um begrünte Innenhöfe errichtet worden sind und sich durch unterschiedliche Höhen und andere Anordnungen von Fenstern und Balkonen voneinander unterscheiden. Viele Wohnungen sind bereits bewohnt, und auch die zum Masterplan gehörenden und in den Grünanlagen verteilten Liegestühle und Essplätze werden genutzt. Als besonderes Highlight gilt der lange, terrassenförmig angelegte Holzsteg zum Sonnen und Schwimmen – wo? Im Kanal – ja tatsächlich! –, der im Sommer stets gut besucht war, wohl auch, weil gleich dahinter zwei coole Foodtrucks die Badenden mit Drinks, Snacks und Musik versorgten.

Und schliesslich ist es egal, ob auf Paper Island vieles noch nicht fertig ist. Denn was es dort bis heute nicht gibt, ist fast in Rufweite zu finden: Auf einer der nebenan gelegenen, ebenfalls künstlichen Inseln steht eines der weltweit modernsten Opernhäuser, auf einer anderen das imposante, 1767 errichtete Nordatlantik-Haus mit einem lebhaften Streetfood-Market vor der Tür, gegenüber sind das hochmoderne Skuespilhus (Schauspielhaus) und der malerische Nyhavn-Quai mit seinen historischen bunten Kaufmannshäusern zu sehen. Man ist also mittendrin – und doch ganz für sich auf einer Insel, die schon jetzt alles andere als einsam wirkt.

25 Hours Hotel Paper Island – Städtisches Ferienhaus

Das neue 128-Zimmer-Hotel steht direkt am Ufer und schafft Strandferienstimmung mitten in der Grossstadt. Die grosszügigen Räume sind mit hellen Farben, natürlichen Materialien und sehr viel Holz eingerichtet. Auch bei Einheimischen beliebt: das Restaurant Tiger Lily mit leckerer asiatischer Küche und die Rooftop-Bar mit Aussicht.

25hours-hotels.com, DZ ab 1800 DKK

Popl – Beste Burger

Was im Sommer 2020 als Pop-up begann, ist inzwischen zu einer festen Einrichtung geworden. Kein Wunder: Für Top-Qualität sorgt ein Veteranenteam aus dem Sternerestaurant «Noma». Die hochwertigen Burger sind wahlweise aus dänischem Bio-Rindfleisch oder aus veganen und vegetarischen Zutaten aus dem «Noma»-Fermentationslabor. Dazu: Weine, Cocktails und Terrasse.

poplburger.com


Almanak – Neue nordische Küche

Nordische Gourmetküche, eine grossartige Aussicht und ein angenehm unprätentiöses Ambiente – das «Almanak» befindet sich auf der rundum verglasten vierten Etage des Kopenhagener Opernhauses und ist mit schlicht-schönem dänischem Designermobiliar eingerichtet. Die Küche versteht sich als Hommage an die besten Produkte des Landes, sie ist saisonal, ambitioniert und absolut köstlich.

almanakioperaen.dk


Tom’s Oyster Shack – Kalte Leckerbissen

Das putzige weisse Holzhäuschen schwimmt auf einem schmalen Kanal am Rande von Paper Island, ein Teil der Tische steht auf dem Ponton vor der Tür, ein Teil am Ufer. Auf der überschaubaren Karte stehen neben tagesfrischen Austern auch Lobster Rolls, Stone-Crab-Sandwiches sowie erstklassige Dosensardinen.

tomsoystershack.dk


P88 – Cappuccino und mehr

Man betritt Paper Island und steht genau davor: ein winziges Café mit zwei ebenfalls winzigen Terrassen – die idyllischere ist die hintere. Auch das Angebot hält sich in Grenzen, aber es schmeckt! Bester Cappuccino, tolle Croissants, ein paar fruchtige Erfrischungsgetränke und richtig gutes Eis, als Bestseller gilt das mit Kiwi-Geschmack.

p88.dk


Hart Bageri Holmen – Kaffee und Kuchen

Richard Hart, der Mann hinter der wohl beliebtesten und innovativsten Bäckerei Kopenhagens, hat ein Café direkt an der Hafenpromenade eröffnet. Geboten werden Neuinterpretationen der dänischen Backtradition – darunter köstliche Zimtrollen –, leckere Sandwiches, Kuchen und Kaffee.

hartbageri.com


Kontiki Bar – Schwimmende Drinks

Entspannte Atmosphäre, sanftes Schaukeln und Blick auf die Oper – die Bar mit dem exotischen Namen befindet sich auf einer alten Fähre, die am Kanal vertäut liegt. Einheimische kommen auf ein paar Drinks vorbei und bleiben bis in die Abendstunden.

kontikibar.dk


Ferm Living – Nordisch wohnen

Design-Fans kommen auf und um Paper Island auf ihre Kosten: Praktisch Tür an Tür sind die Showrooms von Flos (Möbel) und Louis Poulsen (Licht) zu finden. Einkaufen kann man dagegen bei Bolia und Ferm Living, wobei es vor allem bei Ferm schöne Dinge gibt, die in den Koffer passen: Vasen und Kerzenhalter, Gläser und Schalen, Bücher und Textilien.

fermliving.dk


Ganni Postmodern – Scandi-Style

Mit seinem bunten, verspielten Signature-Look definiert das dänische Label Ganni den neuen Scandi-Style. Man versteht sich als progressiven «affordable high-end fashion brand», im Postmodern-Outlet sind die lässig-schicken Taschen, Schuhe, Hosen und Kleider aus vergangenen Kollektionen ganz besonders günstig.

ganni.com


Edition Copenhagen – Kunstdruck

Hochkarätige Kunst zu bezahlbaren Preisen: Die Original-Lithografien werden vor Ort von bekannten Künstlern wie John Armleder, Ugo Rondinone, Candida Höfer oder Not Vital nach traditionellen Techniken aus dem 18. Jahrhundert hergestellt. Das Angebot ist immer erstklassig, denn Edition Copenhagen zählt weltweit zu den führenden lithografischen Werkstätten.

editioncopenhagen.com


Copenhagen Contemporary– Kunstcenter

Etwas weiter weg, aber ebenfalls noch im Hafengebiet: Kopenhagens Zentrum für zeitgenössische Kunst, das als eines der grössten Skandinaviens gilt. Installationen, Performance-Kunst und monumentale Videoarbeiten werden in einer ehemaligen Schiffsschweisshalle in Refshaleöen, dem angesagten Kulturviertel der Stadt, gezeigt.

copenhagencontemporary.org


North Atlantic House – Nordische Kultur

Früher wurden in diesem 1767 errichteten Lagerhaus Trockenfisch, gesalzener Hering und Walöl gelagert, bevor man die Waren nach ganz Europa exportierte. Heute sind hier nordatlantische Kunst und Kultur zu sehen und zu erleben, von Tanz und Musik über Filme und Vorträge bis zu wechselnden Ausstellungen nordischer Künstler.

nordatlantens.dk

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