Die Weine aus dem Burgund sind teuer, teilweise sehr teuer. Sind überhaupt noch preislich vernünftige Crus für den Normalverbraucher zu finden? Ja, diese gibt es, wie rote Beispiele aus der gebietstypischen Rebsorte Pinot noir zeigen.

Es bestehen keinerlei Zweifel: Die wunderbare Region Burgund erzeugt grossartige Weine, welche die Seele berühren. Egal ob in roter oder weisser Farbe. Leider wird die französische Anbauregion auch mit einem gewichtigen Nachteil verbunden. Die Preise für die Spitzen-Crus aus Pinot noir und Chardonnay sind in den letzten Jahren in stratosphärische Höhen gestiegen. Für den geneigten Weinliebhaber, der nicht gerade drei- oder vierstellige Summen pro Flasche ausgeben will, bleiben zwei Möglichkeiten: sich vom Burgund verabschieden oder nach bezahlbaren Alternativen in diesem Gebiet fahnden.

Ich habe mich für Letzteres entschieden – kürzlich an einer famosen Burgunder-Degustation des Weinhändlers Mathieu Vins in Lausanne. Wer qualitativ gute, preislich vernünftige Gewächse geniessen will, weicht am besten in weniger renommierte Appellationen aus, etwa in die Gemeinde Auxey-Duresses in der Côte de Beaune. Sie liegt direkt neben dem bekannten Ort Meursault. Rund 90 Hektaren der Fläche sind mit Pinot noir bepflanzt.

Bezahlbare Crus aus dem Burgund

Ein gutes Beispiel aus dieser Region ist der rote Auxey-Duresses 2022 der Domaine Comte Armand: Er überzeugt mit einem vielschichtigen, intensiven Bouquet, ist mittelschwer, elegant, besitzt reife Tannine und eine gute Säure sowie eine schöne Länge.

Ebenfalls gelungen ist der Auxey-Duresses Rouge Les Hoz 2023 von Agnès Paquet. Das ist ein seriöser, feiner, aromatisch vielschichtiger Pinot noir mit Struktur und guter Länge. Der Ausbau erfolgt in gebrauchten Fässern – zu diesem Preis unschlagbar (20 Franken für den 2020er in der kleinen Flasche). Der degustierte Wein wird in den nächsten Wochen auf den Markt kommen.

Eine unterschätzte Appellation ist Fixin, die im nördlichen Teil der Côte de Nuits liegt. Zu den besten Erzeugern dieses Gebiets gehört die Domaine Berthaut-Gerbet. Aus der 1,3 Hektaren grossen Parzelle Le Clos kommt der Village-Wein Fixin. Der neue Jahrgang 2023 zeigt sich mit guten Eigenschaften: Nase mit Noten von roten Beeren und würzigen Anklängen, im Gaumen dicht, fein, elegant, mittelschwer, relativ lang anhaltend. Der Wein wird während 15 Monaten im Barrique ausgebaut. Lediglich ein Fünftel ist neu. Der Fixin 2023 ist ebenfalls noch nicht erhältlich. Der Preis für den 2022er beträgt 37 Franken.

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