Michaela T. aus F. fragt, ob es einen Zusammenhang zwischen der Farbe eines Weins und der Stimmung, die er beim Trinken hervorrufe, gebe. Wie kann man dies gezielt für das Weinerlebnis nutzen?
Für einen grossen Teil der Weintrinker ist ein Rotwein mit dunkler, intensiver Farbe qualitativ hochwertiger als einer mit heller Farbe. Dementsprechend ist man stimmungsmässig schon einmal positiv eingestellt. Man geht fast automatisch davon aus, dass es sich um ein gutes oder gar sehr gutes Gewächs handelt.
Ich will es überhaupt nicht abstreiten: Auch dunkelfarbene Gewächse schmecken gut. Aber die Intensität allein ist kein Qualitätsmerkmal. Es gibt nun einmal Rebsorten mit dünnen Traubenhäuten, die aus diesem Grund farblich nicht mithalten können. Pinot noir und Nebbiolo sind die bekanntesten Beispiele. Das Duo ist für einige der besten Weine überhaupt verantwortlich und sorgt damit beim Geniessen in jedem Fall für eine tolle Stimmung – hoffentlich.
Probieren Sie es selbst aus, vielleicht mit verdeckten Flaschen. Man nehme einen dunkel- sowie einen hellfarbenen Wein und lasse die Teilnehmenden entscheiden, welcher besser ankommt. Neben der Farbe sind das Bouquet in der Nase und der Geschmack ebenso für ein rundum erfreuliches Weinerlebnis wichtig.
Fragen an: peter.keller@nzz.ch