Montag, September 30

Pascal H. aus Z. will wissen, ob Riesling und Rheinriesling die gleichen Trauben sind. Hängt der Namen mit dem Anbaugebiet zusammen, wo der Wein herkommt? Wie präsentieren sich die entsprechenden Weine?

Die beiden Trauben unterscheiden sich durch nichts. Es handelt sich um die gleiche Rebsorte. Wahrscheinlich rührt der Name Rheinriesling daher, dass sich die Varietät am Ende des Mittelalters vom Rheintal aus in die meisten deutschen Anbaugebiete ausgedehnt hat.

In Österreich wird die Sorte oft Rheinriesling genannt. Damit hebt sie sich vom Welschriesling ab, der dort relativ weit verbreitet ist, mit dem Riesling aber gar nichts zu tun hat. Auch in der Schweiz stösst man regelmässig auf die Bezeichnung Rheinriesling. Entsprechende Weine keltern etwa der Zürcher Produzent Zweifel oder Roman Hermann aus der Bündner Herrschaft.

Man trifft indessen heute viel mehr den Namen Riesling an. Gerade in Deutschland, wo die Sorte flächenmässig an der Spitze der weissen Trauben steht, und im Elsass, wo sie ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, ist eigentlich ausschliesslich die Bezeichnung Riesling geläufig. Unabhängig vom Namen: Riesling zählt für mich in jedem Fall zu den hochwertigsten und kulturprägendsten Weissweinsorten der Welt. Die besten Beispiele haben die Fähigkeit, über Jahre, wenn nicht über Jahrzehnte zu altern. Riesling-Weine sind aromatisch, elegant, komplex, säurebetont, mineralisch und können sowohl trocken als auch edelsüss ausgebaut werden.

Fragen an: peter.keller@nzz.ch

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