Mittwoch, November 27

Fünftes Spiel, fünfte Niederlage: YB sieht in der Champions League weiterhin kein Land. Im Heimspiel gegen Atalanta Bergamo gehen die Berner sogar 1:6 unter.

(sda) In der 11. Minute schafften die Young Boys das, was international gegen Atalanta schon lange keiner Mannschaft mehr gelungen war: Sie erzielten ein Tor. Nach einem Eckball kam Silvère Ganvoula mit dem Kopf an den Ball, der in hohem Bogen ins Netz segelte. In den vier Runden zuvor war dies Stuttgart, Celtic Glasgow, Schachtar Donezk und Arsenal nicht gelungen. Auch Leverkusen war im Mai im Final der Europa League ohne Torerfolg geblieben.

Das Problem an diesem aus Berner Sicht erfreulichen Umstand: Atalanta hatte zwei Minuten zuvor bereits getroffen. Und noch bitterer: Es sollte der einzige Höhepunkt für das Heimteam bleiben. YB bekam die geballte Offensivkraft der Bergamasken zu spüren und lag zur Pause bereits 1:4 zurück.

Immer wieder De Ketelaere

Zweimal traf Mateo Retegui, den man wegen seiner zwölf Tore in der Serie A auf dem Blatt haben musste. Aber auch sein Sturmpartner Charles De Ketelaere wird der überforderten YB-Abwehr in schlechter Erinnerung bleiben. Der 23-jährige Belgier war an fünf Toren beteiligt, erzielte zwei selbst und bereitete drei weitere vor.

Mit seinen Steilpässen überrumpelte er zweimal das Innenverteidiger-Duo Mohamed Ali Camara und Sandro Lauper. Seine Flanke zum vierten Treffer war nicht besonders präzise, aber da Lauper Retegui in der Mitte nicht bedrängen konnte, führte die Aktion dennoch zu einem weiteren Treffer für die Gäste.

Es war bezeichnend für den ganzen Abend, an dem Atalanta, bei dem Europa-League-Held Ademola Lookman nur auf der Bank sass, den Bernern klar die Grenzen aufzeigte. Diese hatten sich nach dem Trainerwechsel von Patrick Rahmen zu Joël Magnin und den zuletzt besseren Leistungen mehr ausgerechnet. Zumal einen Monat zuvor mit Inter Mailand eine andere italienische Spitzenmannschaft im Wankdorf deutlich mehr Mühe hatte und erst kurz vor dem Schlusspfiff den 1:0-Siegtreffer erzielte.

Noch ein Heimspiel

Auch Atalanta Bergamo hatte bei seinem ersten Gastspiel in Bern vor drei Jahren, ebenfalls in der Champions League, mehr zu kämpfen. In einem spektakulären Spiel kamen die Norditaliener damals durch ein spätes Tor zum 3:3 und nahmen einen Punkt mit nach Hause.

Diesmal dominierten sie und liessen nie die Frage aufkommen, ob YB noch einmal ins Spiel zurückfinden würde. Stattdessen endete die Partie für die Berner im Debakel. Das 1:6 gegen Atalanta war nach dem 0:3 gegen Aston Villa und dem 0:5 gegen Barcelona die nächste bittere Pille in der Königsklasse. In insgesamt fünf Spielen kassierte YB 17 Gegentore, also mehr als drei pro Spiel.

In der Liga-Phase der Champions League spielt YB nur noch einmal vor eigenem Publikum. Zum Abschluss der Kampagne empfangen die Berner am 29. Januar Roter Stern Belgrad. Dazwischen spielen sie auswärts in Stuttgart (11. Dezember), wo es ein Wiedersehen mit Fabian Rieder gibt, und in Glasgow (22. Januar) gegen Celtic.

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