Mittwoch, Oktober 9

Einwohner Baghlans sagen, sie hätten noch nie so schlimme Hochwasser erlebt.

(Reuters/dpa) Schwere Unwetter und Sturzfluten nach starken Regenfällen haben im Norden Afghanistans Tod und Verwüstung hinterlassen. Allein in der Provinz Baghlan seien mindestens 150 Personen ums Leben umgekommen, berichtete der Nachrichtensender Tolonews unter Berufung auf einen Kommunalpolitiker. Weitere 100 Personen seien verletzt worden. Auch das Innenministerium der Taliban sprach am Samstag von 153 Todesopfern in den Provinzen Baghlan, Takhar und Badakhshan. Die Zahl dürfte allerdings noch steigen. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete am Samstagnachmittag mit Verweis auf die Uno-Agentur in Afghanistan bereits von über 300 Todesopfern.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden viele Menschen obdachlos. Zudem seien die Verkehrs-, Wasser- und Abwassersysteme «schwer gestört». Es fügte hinzu, dass vier Gesundheitszentren durch die Überschwemmungen beschädigt und eines zerstört worden seien. Die Fluten richteten schwere Schäden an Gebäuden und in der Landwirtschaft an. Die Haupstrasse nach Kabul ist gemäss der BBC gesperrt.

Zahlreiche Todesopfer nach Unwettern im Norden Afghanistans

Betroffen ist insbesondere die Provinz Baghlan

Afghanistan wurde in den letzten Wochen von starken Regenfällen heimgesucht. Einwohner Baghlans sagten, sie hätten noch nie so schlimme Hochwasser erlebt. Extreme Wetterereignisse wie Fluten oder Dürren nehmen in Afghanistan zu. Experten machen dafür die Klimakrise verantwortlich. Nach Jahrzehnten von Kriegen und Konflikten ist das Land denkbar schlecht darauf vorbereitet, die Folgen des Klimawandels zu bestehen.

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