Freitag, Oktober 25

Tagestouristen mussten in diesem Jahr erstmals für einen Besuch in der Lagunenstadt zahlen. Ab 2025 wird es deutlich teurer.

(dpa) Als erste Stadt der Welt verlangt Venedig seit diesem Jahr Eintritt bei Kurzbesuchen. Bislang mussten Tagestouristen fünf Euro zahlen. Künftig wird es bis zu doppelt so teuer. Ab 2025 müssen Touristen bis zu zehn Euro bezahlen, damit sie ein paar Stunden in der Lagunenstadt an der italienischen Adria verbringen dürfen.

Die Gebühr soll laut Angaben der Stadtverwaltung zudem häufiger erhoben werden – an insgesamt 54 Tagen zwischen Mitte April und Ende Juli. Dieses Jahr waren es nur 29 Tage. Touristen, die übernachten, bleiben von der Gebühr befreit. Allerdings müssen Hotelgäste – wie bisher schon – Kurtaxe zahlen.

Eintritte bringen Venedig mehr als 2 Millionen Euro ein

Venedig verlangt seit diesem Jahr tagsüber zwischen 8 Uhr 30 und 16 Uhr Eintritt, zwischen April und Juli wurden 485 000 zahlende Besucher registriert. Das brachte der Stadt Einnahmen von mehr als 2,4 Millionen Euro ein. Wer früh bucht, soll auch künftig zum Preis von fünf Euro in die Stadt dürfen. Wer sich damit allerdings bis zu den letzten drei Tagen vor dem Besuch Zeit lässt, muss das Doppelte zahlen.

Bezahlt wird in der Regel damit, dass man sich schon vor der Ankunft in Venedig übers Internet einen QR-Code besorgt und aufs Handy lädt. Wer ohne Quittung erwischt wird, muss theoretisch bis zu 300 Euro Strafe zahlen – was in der Testphase aber nie zur Anwendung kam. Ausgenommen sind weiterhin alle Einheimischen und auch alle Kinder unter 14 Jahren.

Der Strom an Besuchern bereitet der Stadt seit vielen Jahren grosse Probleme. Heute leben im Zentrum mit seinen Hunderten Kanälen keine 50 000 Einwohner mehr. Dafür gibt es mehr als 50 000 Gästebetten. An vielen Tagen ist in den engen Gassen rund um den Markusplatz und die Rialtobrücke kaum noch ein Durchkommen möglich. Manchen Gebäuden ist anzusehen, wie ihnen der Tourismus zu schaffen macht. Die Einnahmen sollen deshalb später auch genutzt werden, um Kanäle, Strassen und Gebäude zu sanieren.

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