Sonntag, November 17

Der mit 30 000 Franken dotierte Schweizer Buchpreis geht in diesem Jahr an Zora del Buono für das Buch «Seinetwegen» über den bei einem Verkehrsunfall früh verstorbenen Vater. Die Autorin war beim Tod des Vaters acht Monate alt. Sie verarbeitet darin Erinnerungen, Dokumente und verhandelt in dieser Recherche die Frage nach Schuld und Verlust. Es sei ein Text «voll existenzieller Wucht», wie es in der Begründung der Jury heisst. In dem Roman sucht sie nicht nur nach den Spuren ihres Vaters, sondern vor allem auch nach dem Verursacher des Unfalls.

Nominiert waren für die Preisverleihung am Sonntag in Basel fünf Autorinnen und Autoren. Die übrigen Finalistinnen und Finalisten –Mariann Bühler, Martin R. Dean, Béla Rothenbühler und Michelle Steinbeck – erhalten je 3000 Franken.

Insgesamt hat die Jury 84 Titel aus 48 Verlagen geprüft. Die Jury gegründete die Shortlist wie folgt: «Die nominierten Bücher verbindet, bei aller Unterschiedlichkeit, die Suche nach einer neuen Sprache für existenzielle Krisen und Fragen der Zeit. Die thematische Breite reicht von zutiefst Persönlichem bis zu patriarchaler Gewalt und kolonialem Erbe. Die Suche nach der Herkunft, die Erforschung der eigenen Familiengeschichte und die Frage, welchen Einfluss das Leben der Vorfahren auf uns selbst hat, spielen in gleich drei Büchern eine grosse Rolle. Auch die explizite oder implizite Auseinandersetzung mit der Schweiz ist ein wiederkehrendes Motiv. Ein vielfältiger und in bestem Sinne überraschender Jahrgang.»

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