Samstag, November 30

Der Olympiasieger Emmanuel Wanyonyi scheitert zu Beginn der Athletissima mit dem Angriff auf den 800-m-Weltrekord nur knapp. Zum Schluss des Diamond-League-Abends verpasst die Schweizer Sprint-Staffel den Schweizer Rekord.

Nach den Olympischen Spielen ist in der Regel die Luft etwas draussen. Nicht so bei Emmanuel Wanyony. Der Olympiasieger aus Kenia durchmass die beiden Bahnrunden in 1:41,11 Minuten. Somit fehlten zum 800-m-Weltrekord von David Rudisha (1:40,91) nur zwei Zehntel.

Wanyonyi ist nun zeitgleich mit Wilson Kipketer die Nummer 2 der ewigen Bestenliste. Der für Dänemark startende Afrikaner Kipketer hatte zu Zeiten von André Bucher den Weltrekord auf 1:41,11 Minuten gesenkt.

Wanyonyi erzielte die einzige Jahres-Weltbestleistung des Abends. Doch auch in zahlreichen anderen Disziplinen sah das Publikum Top-Leistungen. Jakob Ingebrigtsen revanchierte sich über 1500 m für die empfindliche Niederlage an den Olympischen Spielen. Dort brach der Norweger als Frontläufer ein und wurde Vierter. Auf der Pontaise hatte er einen Tempomacher und musste erst auf der letzten Runde in den Wind. In der Top-Zeit von 3:27,83 Minuten hielt er diesmal den Olympiasieger Cole Hocker aus den USA in Schach.

Obwohl es am Abend in Lausanne für die Sprinter doch etwas kühler war als erhofft, kamen in der ausverkauften Pontaise starke Zeiten zustande: Die Britin Dina Asher-Smith lief im leichten Gegenwind in 10,88 Sekunden über 100 m ins Ziel, der 200-m-Olympiasieger Letsile Tebogo aus Botswana überzeugte in 19,64 Sekunden. Ein Raunen ging beim besten Wurf von Anderson Peters aus Grenada durchs Publikum. Der Speer landete jenseits der 90-m-Marke (90,61).

Eher überraschend in Rekordnähe

Die Schweizer Frauenstaffel über 4×100 m verfehlte in 42,16 Sekunden den Schweizer Rekord aus dem Jahr 2021 nur um 11 Hundertstel. Diese Leistung überraschte. Aber in der Besetzung Salomé Kora, Sarah Atcho-Jaquier, Léonie Pointet und Mujinga Kambundji gelangen die Wechsel perfekt. Ohne die Doppelbelastungen wäre der Rekord womöglich gefallen. Eine Stunde zuvor hatte Mujinga Kambundji in Lausanne erstmals im Rahmen der Diamond League einen Podestplatz über 100 m geschafft. In 11,06 Sekunden wurde die Olympia-Sechste Dritte.

Der 32-jährigen Bernerin gelang somit ein wertvolleres Resultat als ihrer Schwester Ditaji Kambundji. Dieser fehlt immer noch die Spritzigkeit, die sie an der EM in Rom in 12,40 Sekunden über 100 m Hürden zu Silber getragen hat. Sie musste auf der Pontaise mit 12,75 Sekunden vorliebnehmen.

Audrey Werro durchmass die 800 m in feinen 1:59,31 Minuten. Zu mehr als zum 7. Rang reichte dies allerdings nicht. Die Freiburgerin lief diesmal taktisch gut, behielt die Innenbahn und wartete, bis auf der Zielgeraden die Lücke aufging.

Chance nicht genutzt

Simon Ehammer musste als Weitspringer mit Platz 3 und 7,99 m vorliebnehmen. Den Sieg verpasste er nur um sieben Zentimeter. Das Feld der Weitspringer war olympiawürdig besetzt, gleichwohl gab es nur zwei 8-m-Sprünge. Griechenlands Dominator Miltiadis Tentoglou sicherte sich im letzten Versuch den Sieg (8,06). Der Jamaikaner Wayne Pinnock liess sich 8,01 m notieren. Ehammer zeigte drei Versuche zwischen 7,92 und 7,99 m, die 8-m-Marke wollte für einmal nicht fallen. Der Appenzeller hat sich bereits zweimal im Rahmen der Diamond League durchgesetzt. In Lausanne nun hätten ihm die Konkurrenten die Türe für einen dritten Coup offen gehalten.

Dominic Lobalu absolvierte einen Tempo-Test über die 1500 m. In 3:34,39 Minuten und einer persönlichen Bestzeit fiel dieser für den 10’000-m-Europameister erfreulich aus.

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