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Startseite » 69. Internationale Filmfestspiele Berlin: Mann, das ist echt zu kaputt!
Feuilleton

69. Internationale Filmfestspiele Berlin: Mann, das ist echt zu kaputt!

MitarbeiterVon MitarbeiterFebruar 21, 2024
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Das Festival-Kino will die Männer erziehen und friedfertiger machen. Die gewählte Methode ist fragwürdig, um es friedfertig zu sagen.

Auch für die deutsche Filmbranche war #MeToo im Jahr 2018 das bestimmende Thema. Auf der Berlinale stellten sich Initiativen vor, Arbeitsgruppen wurden gegründet, zahlreiche Veranstaltungen zum Thema fanden statt. Die Fotografin und Dokumentarfilmerin Barbara Rohm erklärte, Übergriffe seien immer an die Gender-Parität vor und hinter der Kamera gekoppelt. Unausgewogene Machtverhältnisse begünstigten den Missbrauch.

Jetzt kann man überall auf dem Festival hören: Vieles hat sich gebessert. Wir sind einen grossen Schritt weitergekommen. Dies sei eine Berlinale der Frauen. Statistisch ist das einigermassen schlüssig: Von siebzehn Wettbewerbsfilmen wurden sieben von Regisseurinnen inszeniert. Insgesamt stammen 37 Prozent der Werke im Programm von weiblichen Filmschaffenden. Im Vergleich: 2018 waren im Wettbewerb (18 Filme) nur vier Frauen vertreten. Und ja, es stimmt, auf dem roten Teppich trugen dieses Jahr auffallend viele weibliche Stars Smoking oder Anzug. «Die Ladys haben die Hosen an», witzelte die Lokalpresse anerkennend.

In der Branche wird aufgeräumt mit Sexisten, mit Gewalt und Übergriffen. Gut so. Was auf der Leinwand passiert mit dem Mann, wie er dargestellt wird, in welchen Rollen er auftritt, das wäre dann die künstlerische Ergänzung zu den Verhältnissen.
Bei dieser Berlinale muss man sagen: Der Mann war nie fieser, grausamer, depravierter, enthemmter und kaputter als heute. Missbrauchstäter, Terroristen, Serienkiller, machtgeile Opportunisten: Was die moderne Pathologie in petto hat – bei dieser Berlinale findet sich ein Kinowerk dazu.

Gespenstisches Theater der Männlichkeit

Zwei Filme verfolgen die Idee, der Mann sei die Sollbruchstelle des Sozialen, besonders drastisch: «Der Goldene Handschuh» von Fatih Akin und «Light of My Life» von Casey Affleck. In beiden Filmen werden Männer zu Mördern, in beiden Werken geht es um das Verhältnis von Mann und Frau. Im «Goldenen Handschuh» tut ein Mann alles, um Frauen zu zerstören. In «Light of My Life» tut ein Mann alles, um sein weibliches Gegenüber zu schützen.

In beiden Fällen kippt das Szenario in ein gespenstisches Theater der Männlichkeit. Der mordende Sexist und der mordende Beschützer sind zwei Seiten derselben Medaille: Der Mann ist nur noch von seinem Extremen her zu denken, als Figur der Enthemmung. Gekoppelt ist das Ganze an einen didaktischen Furor, der auch vor der Vergewaltigung des Zuschauers kaum haltmacht. Das ist die bittere Pointe dieses neuen Männer-Therapiekinos: dass es ästhetisch genau jenen Übergriff darstellt, den es in moralischer Hinsicht verurteilt.

Das Drama «Synonyme» über einen jungen Israeli hat bei der Berlinale überraschend den Goldenen Bären gewonnen. (Bild: Felipe Trueba / EPA)

Im «Goldenen Handschuh» wird einer toten Frau der Kopf abgesägt, einer anderen werden die Zähne ausgeschlagen. Einer wird der Kopf auf einer Tischplatte zertrümmert, eine wird erst minutenlang gewürgt und dann mit mehreren Schnapsflaschen zu Brei geschlagen. Die sexuellen Demütigungen noch nicht mit eingerechnet.

Fatih Akin hat erklärt: «Ich hoffe, dass mein Film die Leute erschüttert, vor allem die Männer. Ich glaube, indem ich Männern wirklich zeige, wie traurig, wie gemein und wie hässlich Gewalt gegen Frauen ist, bringe ich sie zum Nachdenken.» Die Pädagogik hinter diesem Exzess ist frappierend. Sie geht davon aus, dass schonungsloses Zeigen eine schonungslose Introspektion des Betrachters zur Folge hat. Männer sind in dieser Logik quasi sehbehindert, man muss ihnen krasse Signale senden. Das Konzept erinnert sehr an die Foltermethode aus Stanley Kubricks Horrorthriller «Clockwork Orange». Da werden einem sadistischen Schläger die Augen mit Klammern aufgesperrt, er muss tagelang Horrorbilder sehen, bis er allergisch ist gegen Gewalt.

Die De-Immunisierung des neuen Umerziehungskinos hält sich strukturell an jene Gewaltidee, die sie verteufelt: Da der Mann per se stumpf, hart und imprägniert ist mit Grausamkeit, bricht man seinen Hasspanzer auf mit – Hass. «Der Goldene Handschuh» mag auf Basis der realen Geschichte des Hamburger Frauenkillers Fritz Honka gedreht sein, aber er nutzt die historische Vorlage für ein eigenes böses Spiel: Zeige dem Mann im Kinosaal nur lange genug seinen perversen Leinwandzwilling (dargestellt von einem grotesk maskierten Jonas Dassler), und vor lauter Ekel wird seine Erfahrung kathartisch sein. Tatsächlich passiert genau das Gegenteil: Die akribische Ausstellung der Perversion erschöpft und betäubt. Weder Männer noch Frauen können von solcher Kunst etwas lernen, ausser wegzuschauen.

Kampf gegen das eigene Geschlecht

«Light of My Life» spielt in einem postapokalyptischen Amerika. Ein Virus hat alle Frauen getötet, ein Vater durchstreift mit seinem Kind das amerikanische Hinterland. Man lebt in den Wäldern, versteckt sich, weil der vermeintliche Junge ein Mädchen ist. Und Mädchen oder Frauen werden in dieser verrohten Welt sofort entführt und misshandelt.

Der Hollywood-Star Casey Affleck, der letztes Jahr selbst in #MeToo-Vorwürfe verstrickt war und deshalb im März der Oscar-Verleihung fernbleibt, spielt diesen Vater, der mordet, um sein Kind zu schützen. Die Zerknirschung und Selbstkasteiung des Mannes ist erschütternd, denn hier zieht einer quasi permanent gegen sein eigenes Geschlecht zu Felde. Gäbe es keine Männer in der Welt, sagt der Film, dann gäbe es auch kein Leiden. Nur hat sich der Virus eben an der falschen Chromosomenkombination vergriffen.

Das Drama ist grossartig gespielt und in eine klare, schnörkellose Bildsprache übersetzt. Aber auch hier verkehrt sich die didaktische Idee in ihr Gegenteil. Affleck, bärtig, verdreckt und von zahllosen Kämpfen geschunden, sieht am Ende aus wie ein Heiliger in Trapper-Montur. Das passt: Seine panische Hingabe trägt Züge eines narzisstischen Büsserkults. Auf dem Altar der Ritterlichkeit wird das letzte Restchen Selbstsorge geopfert.

Ist dies die Zukunft des Mannes auf der Leinwand? Hat er nach Jahren des Serienkiller- und Gangsterdaseins, nach unzähligen Auftritten in der Rolle des Schurken, Schänders und Schinders nicht sein krankhaftes Potenzial ausgeschöpft? Darf man, ganz affirmativ, um einen positiven Entwurf bitten? Oder gibt die Wirklichkeit zu wenig Anschauungsmaterial für ein freundliches Charakterbild her? Man müsste eine Regisseurin dazu befragen.

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