Kommende Woche ist es wieder so weit: Tausende Zürcher Kinder und Jugendliche treten zur Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium an. Die wichtigsten Fakten – und ein paar Prüfungsaufgaben zum Selberlösen.
Am Montag gilt es ernst: Im Kanton Zürich treten über 8000 Kinder und Jugendliche zur schriftlichen Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium an. Getestet werden die beiden Fächer Mathematik und Deutsch. Französisch (fürs Kurzzeitgymnasium nach der zweiten oder dritten Sekundarklasse) wird nicht mehr geprüft. Die mündlichen Prüfungen wurden im vergangenen Jahr ebenfalls abgeschafft.
Begehrt sind vor allem die Plätze im Langzeitgymnasium nach der sechsten Primarklasse. Vergangenes Jahr versuchten es 4567 Schülerinnen und Schüler, 2408 von ihnen bestanden die Prüfung, also etwas mehr als die Hälfte der Kandidaten. Den Sprung ins Kurzzeitgymnasium schaffen seit Jahren deutlich weniger als die Hälfte der Prüflinge, wie Zahlen des Mittelschul- und Berufsbildungsamts zeigen.
Bei beiden Prüfungen gilt: Gute Vornoten sind die halbe Miete. Fürs Langzeitgymnasium zählt der Durchschnitt der jüngsten Zeugnisnoten in Deutsch und Mathematik, fürs Kurzzeitgymnasium setzt sich die Vornote zu je einem Fünftel aus den Noten der Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch sowie Natur und Technik zusammen.
Aufgenommen wird man, wenn Vornote und Durchschnitt der Prüfungsnoten mindestens eine 4,75 ergeben – vorausgesetzt, die Kandidatinnen und Kandidaten haben eine öffentliche Schule absolviert. Kinder und Jugendliche aus Privatschulen dürfen ihre Vornoten nicht anrechnen lassen. Dafür bestehen sie, wenn sie an der Aufnahmeprüfung eine 4,5 oder mehr erreichen.
Sie wollen es genauer wissen? Auf der Website der Zentralen Aufnahmeprüfung (ZAP) ist ein Notenrechner aufgeschaltet. Dort kann man die Vornoten eingeben und dann berechnen lassen, welcher Notenschnitt an der Prüfung mindestens erreicht werden muss, um zu bestehen.
Unser Quiz vermittelt einen Eindruck, was Kandidatinnen und Kandidaten fürs Langzeitgymnasium können müssen. Diese Aufgaben sind aber längst nicht alles. Die Prüflinge müssen auch einen Text lesen und knifflige Fragen dazu beantworten. Und sie müssen einen Aufsatz schreiben. Letztes Jahr lautete eines der wählbaren Themen:
Als eine Frau von ihrer Arbeit nach Hause kam, fand sie auf dem Sofa in ihrer Stube ein Wildschwein vor. Berichte für eine Zeitung, wie es zu dieser Situation kam und was weiter geschah. Lege Ort und Zeitpunkt des Geschehens selbst fest. Berichte im Präteritum und nicht in der Ich-Form und setze einen passenden Titel.
Und in der Mathematikprüfung war eine der Aufgaben:
In der Abbildung siehst du das Netz eines Quaders.
a) Wie viele cm3 beträgt das Volumen des zusammengefalteten Quaders?
b) Die markierte Kante k müsste dabei mit einer anderen Kante verklebt werden. Markiere diese andere Kante deutlich im Netz und beschrifte sie ebenfalls mit k.
c) Für die markierte Ecke E im Netz gibt es noch zwei andere Punkte im Netz, so dass diese Punkte im zusammengefalteten Quader auf die Ecke E fallen. Markiere diese beiden Punkte deutlich im Netz und beschrifte sie ebenfalls mit E.
Klingt kompliziert und ist es wahrscheinlich auch – zumindest auf den ersten Blick. Daher gilt an der Gymiprüfung: Übung macht den Meister. Mit einer guten Vorbereitung sollten starke Primarschülerinnen und -schüler sich auch von einem plattgefalteten Quader nicht aus der Ruhe bringen lassen.