Die israelische Armee führt seit Beginn des Gaza-Kriegs immer häufiger Militäreinsätze im Westjordanland durch. Davon profitiert die Hamas. Sogar Kinder wollen Märtyrer werden.
«NZZ Akzent»: Jenin: Wo die Jugend radikalisiert wird
Hören und abonnieren Sie den Podcast «NZZ Akzent» auch auf Spotify, Apple Podcasts oder Castbox.
Haben Sie ein Feedback zum Podcast? Sagen Sie uns Ihre Meinung.
In dieser Podcast-Episode:
«Ich musste unter meinem Tisch Schutz suchen. Ich habe die Explosionen und die Schüsse draussen gehört. Wir mussten für neun Stunden in der Schule bleiben, ohne Wasser und Essen.» Diese Sätze schreibt die 9-jährige Mesk in einem Aufsatz. Geschrieben hat sie ihn kurz nach einer Razzia von israelischen Soldaten bei ihrer Schule in Jenin, einer Stadt im Westjordanland. «Dieser Aufsatz des Mädchens steht für mich sinnbildlich für die Stimmung im Flüchtlingslager», sagt der Israel-Korrespondent Rewert Hoffer, der Jenin kürzlich besucht hat. Er beschreibe Ohnmacht, Verzweiflung und Verbitterung der Menschen. Und besonders schockierend sei, dass viele der Kinder dort am liebsten Märtyrer werden wollten.
Die Stimmung im Flüchtlingslager von Jenin sei immer schon gedrückt gewesen, sagt Rewert Hoffer in der neusten Folge von «NZZ Akzent», aber seit dem 7. Oktober und seit Beginn des Gaza-Krieges drehe die Spirale der Gewalt schneller, die Situation eskaliere immer mehr. Das israelische Militär führt häufiger Razzien und Militäreinsätze durch, radikale Palästinenser schlagen zurück. Immer wieder sterben Zivilisten. Für den Extremismus sei das der perfekte Nährboden, so Hoffer. An einem Ort, der von Zerstörung und Hoffnungslosigkeit geprägt sei, nehme die Radikalisierung zu. «Das ist augenfällig, wenn man durch Jenin läuft», erzählt Rewert Hoffer nach seiner Reise ins Westjordanland.
Alle Episoden von «NZZ Akzent» finden Sie in dieser Übersicht.








