Nach drei Festnahmen innert weniger Tage zeigt sich, dass Deutschland nicht nur im Fokus russischer, sondern auch chinesischer Geheimdienste steht. Sie hätten es unter anderem auf militärisch nutzbare Technologien abgesehen, sagt Marco Seliger im Podcast.
«NZZ Akzent»: Warum Deutschland ausspioniert wird
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In dieser Podcast-Episode:
Der amerikanische Militär-Stützpunkt im bayrischen Grafenwöhr ist nicht nur der grösste der US-Streitkräfte in Europa, sondern auch der Ort, an dem ukrainische Soldaten für den Krieg gegen Russland ausgebildet werden. Wer dort ein- und ausgeht, das interessierte auch den deutsch-russischen Doppelbürger Dieter S. Er soll für einen russischen Nachrichtendienst Informationen gesammelt und einem Mittelsmann weitergegeben haben. Ausserdem soll er sich bereit erklärt haben, Sprengstoff- und Brandanschläge zu begehen, «vor allem auf militärisch genutzte Infrastruktur und Industriestandorte», heisst es in der Mitteilung der Bundesanwaltschaft. Dieter S. und ein Komplize wurden am 17. April verhaftet.
Doch dabei blieb es nicht. Nur vier Tage später gaben die deutschen Behörden bekannt, dass drei mutmassliche chinesische Spione festgenommen wurden. Und nochmals nur einen Tag später wurde bekannt, dass ein Assistent des AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah in Untersuchungshaft ist. Er soll den Politbetrieb der EU für Peking ausgespäht haben.
Die jüngsten Fälle zeigten, wie bedroht Deutschland sei, sagt Deutschland-Redaktor Marco Seliger in der neuesten Folge von «NZZ Akzent». «Deutschland steht im Zentrum einer neuen geopolitischen Auseinandersetzung zwischen dem Westen und Russland beziehungsweise China.» Vor dieser Realität dürfe das Land die Augen nicht verschliessen.
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