Gericht sieht bei Brian Keller «Wiederholungsgefahr»
mvl. Der handfeste Streit zweier Tiktoker beschäftigt die Zürcher Justiz weiterhin. Brian Keller, der als «Carlos» zwiespältige Berühmtheit erlangt hat, sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft. Das Zwangsmassnahmengericht hat am Wochenende den Antrag der Staatsanwaltschaft gutgeheissen, wie am Montag bekannt wurde. Das Gericht hat die Untersuchungshaft wegen «Wiederholungsgefahr» angeordnet.
Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen des Verdachts auf versuchte schwere Körperverletzung eröffnet. Dem Vernehmen nach hatte sich der 28-Jährige am Donnerstagabend selbst auf dem Polizeiposten gestellt.
Die erneute Inhaftierung ist eine weitere bemerkenswerte Wendung in der Vita von Brian Keller. Vor etwas mehr als einem halben Jahr war er am 10. November 2023 nach sieben Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden. Auf den Treppen des Bezirksgerichts Zürichs sprach Keller vor den zahlreich anwesenden Medienvertretern von einem «neuen Leben», das nun beginne. Es sei sein Ziel, keine Probleme mehr zu haben.
Doch schon nach wenigen Wochen entwickelte sich eine Auseinandersetzung zwischen Keller und dem Tiktoker und Ex-Häftling «Skorp808». Der zunächst verbale Schlagabtausch mündete in körperliche Gewalt. Schon im Januar hatte die Staatsanwaltschaft in Zusammenhang mit dem Streit gegen Keller ein Verfahren wegen öffentlicher Aufforderung zu Verbrechen oder zu Gewalttätigkeit eröffnet.
Vergangene Woche dann soll Keller am Mittwochabend in Zürich seinen Kontrahenten mit Faustschlägen traktiert haben. «Skorp808» hat laut eigenen Angaben einen dreifachen Jochbeinbruch erlitten. Keller hat die Tat auf den sozialen Netzwerken eingeräumt und diese unter anderem mit Drohungen seines Rivalen begründet.
Der Influencer «Skorp808» wiederum soll auf Tiktok angesichts der Inhaftierung von Brian Keller jubiliert haben. Dies sorgte gemäss Medienberichten zu einer realen Auseinandersetzung mit Gefolgsleuten von Brian Keller. Mutmasslich in diesem Zusammenhang hat die Polizei auch «Skorp808» festgenommen.
Die Oberstaatsanwaltschaft bestätigt auf Anfrage der NZZ, dass sie ein Strafverfahren gegen «Skorp808» wegen des Verdachts auf Drohungen und weitere Delikte eröffnet hat. Sie hat beim Zwangsmassnahmengericht einen Antrag auf Untersuchungshaft gestellt. Diesem ist nun am Dienstag stattgegeben worden, wie «20 Minuten» meldet. Es gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung.
Stadtpolizei hat Ende April eine halbe Million Franken von Telefonbetrügern sichergestellt
cog. Die Stadtpolizei Zürich hat Ende April mehrere mutmassliche Telefonbetrüger festgenommen. Die Polizei schreibt in einer Mitteilung vom Montag (6. 5.), sie habe zudem Bargeld in Höhe von rund einer halben Million Franken sicherstellen können. Den Erfolg verdanken die Einsatzkräfte laut der Mitteilung unter anderem einem aufmerksamen Rentner, der sich nach einem Anruf von angeblichen Polizisten an die richtige Polizei wandte.
Laut der Mitteilung der Polizei erschien der 79-jährige Rentner am 29. April in einer Polizeiwache und erklärte, er sei am Telefon von einem angeblichen Polizisten gebeten worden, einen grösseren Geldbetrag bei seiner Bank abzuheben, da es sich beim auf der Bank deponierten Geld um Falschgeld handeln könne. Um dies auszuschliessen, hätte er das Geld dem angeblichen Polizisten aushändigen sollen. Doch der Rentner hatte Zweifel und meldete sich stattdessen bei der nächsten Polizeiwache.
Die Stadtpolizei schreibt, sie habe umgehend Massnahmen eingeleitet und einen Mann festgenommen, der das geforderte Geld habe abholen wollen. Im Laufe der Ermittlungen sei es am vergangenen Montag und Dienstag zu weiteren Festnahmen und zu Hausdurchsuchungen im Kanton Zürich und im Kanton Solothurn gekommen. Beim gefundenen Geld handelt es sich laut der Polizei um mutmassliches Deliktsgut aus weiteren Betrugsdelikten via Telefonanrufe. Vier Personen, drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 24 und 43 Jahren, die aus Afghanistan und der Türkei stammten, seien der Staatsanwaltschaft zugeführt worden.
Kleinkind in Winterthur angefahren und verletzt
cog. Am Sonntagnachmittag (5. 5.) ist an der Tössfeldstrasse in Winterthur ein Kleinkind von einem Auto angefahren und verletzt worden. Die Polizei schreibt in einer Mitteilung, sie sei kurz vor 17 Uhr 30 zu einem Verkehrsunfall gerufen worden. Laut ersten Erkenntnissen ist ein 3-jähriges Kind auf einem Parkplatz von einem 37-jährigen Autolenker beim Rückwärtsfahren angefahren worden.
Das Kind sei sofort notfallmedizinisch betreut und mit mittelschweren Verletzungen vom Rettungsdienst ins Spital gebracht worden, schreibt die Polizei. Sie sucht derzeit nach Zeugen.
Drogenspürhund stellt Drogen bei E-Trottinett-Fahrer fest
cog. Die Stadtpolizei Zürich hat am Freitagabend (3. 5.) im Kreis 4 einen mutmasslichen Drogenhändler festgenommen. Laut einer Mitteilung der Polizei fuhr der Mann mit einem E-Trottinett auf dem Trottoir und fiel damit der Polizei auf. Als sie den fehlbaren Lenker zum Halten aufgefordert habe, habe dieser unvermittelt die Flucht ergriffen. Die Polizisten hätten den Mann zu Fuss verfolgt, schreibt die Stadtpolizei.
Die Polizisten konnten den Verkehrssünder laut Mitteilung kurze Zeit später in einem Innenhof anhalten. Bei der anschliessenden Personenkontrolle hätten sie bemerkt, dass der Mann während der Flucht eine Umhängetasche weggeworfen habe. Der Diensthund mit dem Namen «Faro von St. Jakob an der Birs» konnte laut der Polizei die Tasche erschnüffeln, in der sich eine grössere Menge Kokain befunden hat.
Die Polizei führte nach der Kontrolle auch eine Hausdurchsuchung bei dem Mann durch. Dabei habe sie zusätzliche Betäubungsmittel gefunden. Die Stadtpolizei Zürich schreibt, sie habe gesamthaft 390 Gramm Kokain, 260 Gramm Marihuana und 20 Gramm Haschisch sichergestellt. Der mutmassliche Betäubungsmittelhändler, ein 44-jähriger Montenegriner, sei festgenommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt worden.