Die Frage der Woche
Gerhard K. aus F. will wissen, wie man auf dem Markt Riesling-Weine mit einer Petrolnote finden könne. Woher kommt dieser Duft? Ist das ein positives oder ein negatives Merkmal?
Die charakteristische Reifenote von Riesling wird oft mit Petrol beschrieben. Wer diese Eigenschaft in einem trockenen Wein sucht, muss ihn also zuerst einige Jahre lagern. Es ist fast unmöglich, entsprechende Tipps zu geben. Grund: Nicht zwingend alle Rieslinge entwickeln diese Noten. Diese sind auf einen Stoff namens TDN zurückzuführen.
Wenn die Konzentration von TDN eine gewisse Schwelle überschreitet, nimmt man den Petrolduft wahr. Der Stoff entsteht durch Trockenstress der Reben oder direkte Sonneneinstrahlung auf noch nicht reifen Trauben. Expertenkreise streiten sich darüber, ob dieser Duft positiv zu werten oder als Fehler einzustufen ist. Ich bin der Meinung, dass die Petrolnote nicht vorherrschend sein darf. Wenn sie in einem Riesling dezent wahrnehmbar ist, lässt sich dagegen nichts einwenden.
Auf jeden Fall lohnt es sich, trockene Rieslinge, zumindest die besten, einige Jahre im Keller reifen zu lassen. In Deutschland sind es oftmals die Grossen Gewächse der besten Weingüter. In Österreich verfügen die Smaragd-Weine aus der Wachau diese Fähigkeit. Und auch im Elsass findet man hochwertige Rieslinge, die zehn und mehr Jahre gelagert werden können.
Fragen an: [email protected]