Close Menu
Meilleur en Suisse
  • Finanzen
  • Panorama
  • Reisen
  • Scheinwerfer
  • Schweiz
  • Sport
  • Technologie
  • Welt
  • Wirtschaft
  • Wissenschaft
  • Zürich
Im Trend

Die Leidensfähigkeit der Chinesen ist legendär – doch die Zeiten heroisch- revolutionärer Entschlossenheit sind vorbei

Mai 9, 2025

Achtzig Jahre nach Kriegsende: Am rechten Seeufer läuten die Kirchenglocken, in der Stadt Zürich schweigen sie – bis zur frohen Kunde aus Rom

Mai 9, 2025

«Football’s coming home?» Ja, aber nicht nach England – behauptet ein Historiker aus Schottland

Mai 9, 2025
Facebook X (Twitter) Instagram
Trendthemen:
  • Feuilleton
  • Gesellschaft
  • Mobilität
  • Panorama
  • Pressemitteilung
  • Scheinwerfer
  • Gaza-Krieg
Login
Facebook X (Twitter) Instagram
Freitag, Mai 9
Meilleur en Suisse
Abonnieren Verbinden
  • Finanzen
  • Panorama
  • Reisen
  • Scheinwerfer
  • Schweiz
  • Sport
  • Technologie
  • Welt
  • Wirtschaft
  • Wissenschaft
  • Zürich
Meilleur en Suisse
Startseite » «Ausländer raus»: Auf deutschen Volksfesten wird ein Lied verboten, weil Betrunkene dazu einen rassistischen Text grölen
Feuilleton

«Ausländer raus»: Auf deutschen Volksfesten wird ein Lied verboten, weil Betrunkene dazu einen rassistischen Text grölen

MitarbeiterVon MitarbeiterMai 28, 2024
Aktie Facebook Twitter Pinterest LinkedIn Telegram Email WhatsApp Copy Link

Das Oktoberfest in München verbannt den Party-Hit «L’amour toujours», auch auf dem Cannstatter Wasen soll das Lied nicht erklingen. Die Erfahrung mit dem Song «Layla» hat aber gezeigt, dass solche Verbote nichts bringen.

Sie sind geächtet, sie sind entlassen: Für mindestens zwei junge Erwachsene hat das Pfingstwochenende auf der deutschen Insel Sylt Konsequenzen. Sie verloren ihre Jobs, weil sie bei einer Party einen rassistischen Liedtext grölten. Ein Video davon fand den Weg in die Öffentlichkeit, die Empörung war selbst für deutsche Verhältnisse gewaltig: Bundeskanzler und Bundespräsident äusserten sich besorgt. Deutsche Medien konnten die Warnung vor einem Rechtsruck mit Kapitalismuskritik anreichern, weil Sylt als Insel der Reichen gilt.

«Deutschland den Deutschen, Ausländer raus, Ausländer raus, Ausländer raus» sangen dort junge Menschen zur Melodie des Party-Hits «L’amour toujours», den der italienische DJ Gigi D’Agostino im Jahr 1999 veröffentlicht hatte. Schon mindestens ein halbes Jahr vor der Party auf Sylt war sein Song erstmals verunstaltet worden. Bei einem Erntefest im ostdeutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern sangen Besucher denselben rassistischen Vers wie auf Sylt.

Polizei und Staatsschutz ermitteln

Weitere Vorfälle dieser Art gab es kürzlich in den Bundesländern Niedersachsen und Hessen sowie in der bayrischen Stadt Erlangen. Dort sollen ein 21-Jähriger und ein 26-Jähriger auf einem Volksfest die besagten Zeilen gesungen haben. Der Sicherheitsdienst schritt ein. Erlangens sozialdemokratischer Oberbürgermeister Florian Janik sprach danach so, als ob eine grosse Feuerwehrübung erfolgreich durchgeführt worden wäre. Es sei «alles richtig gut gelaufen», sagte er und lobte die Polizei, die nun ermittelt. Gegen die Gröler von Sylt ermittelt sogar der Staatsschutz.

Auf den grossen Volksfesten soll sich Derartiges nicht wiederholen. «L’amour toujours» darf beim Oktoberfest in München nicht gespielt werden. «Auf der Wiesn ist für den ganzen rechten Scheissdreck kein Platz», sagte der zuständige Münchner Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner von der CSU. Auch in Stuttgart wird durchgegriffen: Auf der EM-Fanmeile und dem grossen Volksfest Cannstatter Wasen soll «L’amour toujours» nicht erklingen.

«Wenn man solche unappetitlichen Auftritte sieht, fragt man sich wirklich, was in den Köpfen dieser jungen Menschen vorgeht», sagte die sozialdemokratische Bundestagspräsidentin Bärbel Bas zu den Gesängen. Ohne echtes Interesse an einer Antwort schimmerte hier kurz die entscheidende Frage durch: Sind die Gröler alle rechtsradikal? So stellen es zumindest die meisten deutschen Politiker und Medien dar. Sie blenden aus, dass Provokationslust oft das plausiblere Motiv sein dürfte.

Nirgendwo lässt sich mit rechtsradikalem Geschwurbel so leicht provozieren wie in Deutschland. Daher ist es gerade bei Männern im jungen Erwachsenenalter fraglich, ob das Mitsingen der besagten Zeilen als Beleg einer stramm rechtsnationalen Gesinnung gelten kann.

Nun soll es also ein Verbot regeln, auch wenn die Erfahrung zeigt, dass man damit nicht weit kommt. Im Sommer 2022 erhitzte «Layla» die Gemüter in Deutschland. Das harmlose Liedchen handelt von einer Prostituierten. Politiker äusserten sich empört, manche Volksfeste verboten es. Trotzdem oder gerade deswegen wurde «Layla» zum Sommerhit und zum kommerziell erfolgreichsten Song des Jahres 2022 in Deutschland.

Bei «L’amour toujours» liegen die Dinge allerdings etwas anders: Der Song an sich ist völlig harmlos. Sein Schöpfer Gigi D’Agostino hat jüngst erklärt, dass es sich um ein reines Liebeslied handle. Der Musikverlag Zyx, der die Rechte am Song hält, hat sogar Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet – wegen Volksverhetzung und möglicher Verletzungen des Urheberrechts. Nicht der Song ist also das Problem, sondern die Uminterpretation. Dadurch erhält das Verbot auf Volksfesten eine andere Dimension als bei «Layla».

Eine Hymne für den Dancefloor

Bleibt die Frage, warum ein mehr als zwanzig Jahre alter Song eines eher unbekannten Interpreten auf einmal zu neuem, hässlichem Ruhm gelangt. Wer hinter der rassistischen Verunstaltung steckt, ist unbekannt. Klar ist aber, dass «L’amour toujours» ein Song ist, der perfekt auf der Tanzfläche funktioniert.

Es handelt sich um eine klassische Italo-Techno-Hymne mit pumpendem Bass und Fanfare-artiger Melodie, die sofort verfängt. Bei Youtube haben sich fast eine halbe Milliarde Menschen das Video zu dem Song angesehen.

In den Deutschland-Charts von Apple Music und Spotify ist er trotz seinem Alter wieder in den Top 50 vertreten, Tendenz steigend. Möglicherweise ein erstes Anzeichen dafür, dass ein Verbot auch dieses Mal das Gegenteil dessen bewirken könnte, was es eigentlich bewirken soll.

Weiter Lesen

Die Leidensfähigkeit der Chinesen ist legendär – doch die Zeiten heroisch- revolutionärer Entschlossenheit sind vorbei

Joe Chialo hatte Grosses vor für die Berliner Kultur. Nun hinterlässt er einen Scherbenhaufen

Donald Trump wirft Harvard vor, antisemitisch zu sein. Jetzt muss die Eliteuniversität einräumen: Er hat recht

Russland feierte sich in der Geschichte seiner Kriege gern als «Befreiungsmacht». Die «befreiten» Staaten sahen das anders

«Ungeheurer Schmerz, dass ihr Leben so zu Ende geht»: Annie Ernaux über den Abschied von ihrer Mutter

In den Eingeweiden des Krieges – der Pole Szczepan Twardoch hat mit «Die Nulllinie» ein schonungsloses Buch geschrieben

Redakteurfavoriten

Achtzig Jahre nach Kriegsende: Am rechten Seeufer läuten die Kirchenglocken, in der Stadt Zürich schweigen sie – bis zur frohen Kunde aus Rom

Mai 9, 2025

«Football’s coming home?» Ja, aber nicht nach England – behauptet ein Historiker aus Schottland

Mai 9, 2025

Heisst es «Putzfrau» oder «Putzkraft»?

Mai 9, 2025

Xi contra Trump: Wer ruft als Erster an?

Mai 9, 2025

Xi contra Trump: Wer ruft als Erster an?

Mai 9, 2025

Neueste Nachrichten

Joe Chialo hatte Grosses vor für die Berliner Kultur. Nun hinterlässt er einen Scherbenhaufen

Mai 9, 2025

Am Samstag stürzt eine Raumsonde aus Sowjetzeiten auf die Erde. Ihr Absturz könnte anders ablaufen als sonst

Mai 9, 2025

Militärparade in Moskau: Der Kult des Sieges dient der Legitimation von Putins Herrschaft nach innen und aussen

Mai 9, 2025
Facebook X (Twitter) Pinterest TikTok Instagram
© 2025 Meilleur en Suisse. Alle Rechte vorbehalten.
  • Datenschutzrichtlinie
  • Nutzungsbedingungen
  • Kontakt

Type above and press Enter to search. Press Esc to cancel.

Sign In or Register

Welcome Back!

Login to your account below.

Lost password?