Wenn man sich schämt, möchte man am liebsten im Boden versinken. Scham berührt Menschen im Innersten, weil es um die eigene Identität geht. Dabei brauchen wir Scham sogar. Und manchmal kann sie sogar eine positive Seite haben.
«NZZ Megahertz»: Warum fühlt sich Scham immer so schlimm an, Maria-Sibylla Lotter?
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In dieser Podcast-Episode:
Wer schonmal ein Glas mit Wasser oder Wein auf einem Tisch im Restaurant umgestossen hat, kann das Gefühl vielleicht nachvollziehen. Die Flüssigkeit läuft nicht nur einmal quer über den Tisch, sondern auch auf die Kleidung anderer Personen – am besten Rotwein an weissem Hemd oder Bluse. Es sind Momenten die schwer zu ertragen sind, sagt die Philosophie-Professorin Maria-Sibylla Lotter. «Wir können uns den Blicken von anderen in solchen Momenten nicht entziehen.» Wir sind exponiert und würden am liebsten verschwinden.
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Noch etwas komme hinzu, sagt die Philosophin: «Wir entsprechen in solchen Momenten nicht unserem eigenen Ich-Ideal.» Wer zum Beispiel vergesse, ein Tram-Ticket zu lösen, und dann erwischt werde, dem falle es in der Regel sehr schwer, einfach die anfallende Strafe zu zahlen und die Angelegenheit damit als erledigt zu betrachten. «Wir werden auf einmal auf den Teil unserer Person reduziert, der einen Fehler gemacht hat. Diese Beschämung wird als sehr schmerzhaft empfunden.»
In der aktuellen Megahertz-Ausgabe in unserer Staffel «Hard Feelings» spricht die Philosophie-Professorin Maria-Sibylla Lotter mit Sven Preger über Scham, was sie mit uns macht und warum sie auch komische Seiten und eine gesellschaftliche Funktion hat.
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