Close Menu
Meilleur en Suisse
  • Finanzen
  • Panorama
  • Reisen
  • Scheinwerfer
  • Schweiz
  • Sport
  • Technologie
  • Welt
  • Wirtschaft
  • Wissenschaft
  • Zürich
Im Trend

Zu hohe Preise? Booking.com ist kein Fall für den Preisüberwacher

Mai 21, 2025

Prozess wegen Rassendiskriminierung: Der frühere Zürcher SVP-Präsident Patrick Walder wird freigesprochen – doch seine Partei hat «die Menschenwürde verletzt»

Mai 21, 2025

Monokultur in der Monarchie: Der FC Vaduz baut seinen Titel-Weltrekord aus – doch eine Freinacht bleibt Utopie

Mai 21, 2025
Facebook X (Twitter) Instagram
Trendthemen:
  • Feuilleton
  • Gesellschaft
  • Mobilität
  • Panorama
  • Pressemitteilung
  • Scheinwerfer
  • Gaza-Krieg
Login
Facebook X (Twitter) Instagram
Mittwoch, Mai 21
Meilleur en Suisse
Abonnieren Verbinden
  • Finanzen
  • Panorama
  • Reisen
  • Scheinwerfer
  • Schweiz
  • Sport
  • Technologie
  • Welt
  • Wirtschaft
  • Wissenschaft
  • Zürich
Meilleur en Suisse
Startseite » «Das Haus des Nachbarn ist gegen unsere Fassade geknallt» – Einheimische erzählen von der Horrornacht in Lostallo
Schweiz

«Das Haus des Nachbarn ist gegen unsere Fassade geknallt» – Einheimische erzählen von der Horrornacht in Lostallo

MitarbeiterVon MitarbeiterJuni 25, 2024
Aktie Facebook Twitter Pinterest LinkedIn Telegram Email WhatsApp Copy Link

Noch wird im Bündner Südtal Misox fieberhaft nach zwei vermissten Personen gesucht. Die ganze Region steht zusammen. Die Soforthilfe von Kanton und Bund läuft zäh an.

Die Familie sitzt am Stubentisch beim Nachtessen. Draussen beginnt es sehr stark zu regen. Die Mutter Simona Boschi beobachtet, wie die Luft gelb wird, dann grünlich. So etwas hat sie noch nie gesehen.

Dann setzt ein Geräusch ein, wie wenn ein Ventilator auf der höchsten Stufe dreht. Ihr Partner Alessio Joppini geht nach draussen, um nachzuschauen. Er sieht, wie eine Gerölllawine das Nachbarhaus mitreisst, und kann sich gerade noch ins Hausinnere retten. Zusammen mit den drei Kindern und seiner Partnerin rennt er ins obere Stockwerk.

Das war am Freitagabend, als eine Geröll- und Schlammlawine den Weiler Sorte, südlich von Lostallo, in zwei teilte. Auch in Lostallo selbst haben die Fluten zwei Grotti mitgerissen. Am Samstag konnten die Rettungskräfte eine vermisste Frau in Sorte retten, sie wurde auf die Intensivstation nach Lugano gebracht. Mittlerweile konnte sie in die normale Krankenstation wechseln.

Am Sonntag wurde ihr Mann acht Kilometer flussabwärts tot aufgefunden. Die Suche nach zwei weiteren vermissten Personen, einem Vater und einer Mutter von zwei Kindern, läuft weiter. Die Hoffnung, dass sie noch am Leben sind, schwindet aber zunehmend.

Haus der vermissten Personen wird von Schlamm befreit

Die grösste Rettungsaktion läuft in Sorte. Dort, wo die Unwetter am grössten Schäden angerichtet haben: Drei Häuser, ein Stall und eine Garage wurden dem Erdboden gleichgemacht. Innert weniger Stunden kam am Freitagabend fast gleich viel Wasser vom Himmel herunter wie sonst in einem ganzen Monat.

Am Montagmorgen schaufeln Bagger den Weg zum Haus der beiden vermissen Personen frei. Das Haus steht mitten in der Steinlawine. Rund 10 000 Kubikmeter Schlamm und Geröll sind gemäss Nicola Giudicetti, Präsident der Gemeinde Lostallo, heruntergekommen. Das entspricht ungefähr der Gesamtmenge des bisher von Menschen geschürften Goldes. Es gleicht einem Wunder, dass dieses Haus stehen geblieben ist.

Aber das Haus ist voller Schlamm, wie Giudicetti vor Ort erklärt. Sowohl im ersten wie auch im zweiten Stock. Es sei möglich, dass die vermissten Personen sich im Haus befänden. Es könnte aber auch sein, dass sie wie der verstorbene Mann von den Fluten fortgetragen wurden. Das Ausmass der Zerstörung ist hier enorm. Einige Steine der Gerölllawine sind so gross wie ein SUV.

Feuerwehrmänner und Bergretter mit Hunden suchen nach den zwei Vermissten. Sie finden immer wieder etwas: einen Pullover, einen Schal, aber keine Spur von den beiden.

Versicherungstermine über den ganzen Tag verteilt

Vor dem Gemeindehaus in Lostallo ist kein Parkplatz mehr frei. Hier versammeln sich freiwillige Helfer, Journalisten und Einheimische. Eine Liste mit den Namen derjenigen Bewohnerinnen und Bewohner, deren Häuser durch die Unwetter Schäden davongetragen haben, hängt an der Wand. Die 20-Minuten-Termine beginnen um 10 Uhr mit einer Familie und hören um 16 Uhr 40 mit einem Paar auf.

Die Frau, welche den Termin um 10 Uhr 20 reserviert hat, erzählt, dass in ihrem Haus in Cabiollo, einer der drei Fraktionen von Lostallo, das Wasser in die Küche eingedrungen sei. Sie habe aber grösseren Schaden abwenden können, weil sie ihr Haus mit Sandsäcken schütze. Anders erging es der Patchworkfamilie von Boschi und Joppini: Sie erzählen weiter vom Freitagabend und von der darauffolgenden Horrornacht.

Eine schreckliche Nacht

Im ersten Stock hörten sie einen Knall. «Das Haus des Nachbarn ist gegen unsere Fassade geknallt», erzählt Boschi. Das Auto von Joppini wurde von der Flut weggerissen. Swimmingpool, Pingpongtisch, Biotop samt Fischen und Schildkröte weggespült.

Boschi telefonierte insgesamt zehn Mal mit der Feuerwehr und der Polizei. Nach einer Stunde kam die Rettung aus der Luft. Die Familie (Joppini, Boschi, drei Kinder) und der Untermieter wurden nacheinander ans Seil gebunden und in den Helikopter hochgezogen. Von dort flog der Helikopter zum intakten Teil der A 13.

Die unter Schock stehenden Kinder wurden provisorisch ins medizinische Zentrum nach Roveredo gebracht, das Paar übernachtete bei Freunden. Mittlerweile haben sich die beiden in einem Bed and Breakfast einquartiert. Dort haben sie Kleider als Spenden erhalten. Die Kinder kommen sie besuchen, sie schlafen bei Verwandten in der Region.

Nach der Evakuation hat Boschi noch wegen des Adrenalins funktioniert. Jetzt realisiere sie langsam, was passiert sei, und könne nicht mehr gut schlafen: Die Horrornacht sitzt ihr in den Knochen. Ihrem Partner auch.

Für die nächsten zwei Wochen haben sie nun befristet eine Unterkunft. Wie es danach für sie weitergeht, wissen sie noch nicht. Ob und wann sie ins Haus zurückkönnen und ob es noch bewohnbar ist. Sie warten auf einen Termin bei der Gemeinde. Ein neues, bezahlbares Haus mit fünf Zimmern in der Region zu finden, sei schwierig, sagt Boschi.

Die beiden sagen, die Gemeinde habe geholfen, aber von Kanton und Bund sei bisher jegliche Soforthilfe ausgeblieben. «Wir müssen alles selber organisieren.» So verbringen sie den Tag damit, ihre Versicherungen zu kontaktieren und mit der Gemeinde zu koordinieren, wann sie ihr Zuhause aufsuchen können. Bisher vergeblich: An diesem Montag erhalten sie keinen Termin für eine Besichtigung.

Hotline ist eingerichtet

Am Montag hat der Kanton Graubünden auch mehrere Krisensitzungen geführt und eine Hotline für die Bewohnerinnen und Bewohner eingerichtet. Doch weder Giudicetti noch Boschi wissen davon. Zuständig für die Koordination sei ab sofort der regionale Führungsstab, heisst es von der kantonalen Medienstelle.

Doch wie es weitergeht, weiss niemand. Eine Frau, die das Motel führt, wo Joppini und Boschi kurzfristig unterkamen, fürchtet, dass die Buchungen für den Sommer wieder storniert werden. Denn das im Juli geplante, über das Misox hinaus bekannte Shankra-Festival wurde von den Behörden abgesagt. Dass sie deswegen von den Behörden finanzielle Entschädigung erhält, bezweifelt die Wirtin.

Bis am Montagabend konnten die beiden vermissten Personen nicht gefunden werden. Ob sie noch leben, ist zu diesem Zeitpunkt gemäss Kantonspolizei Graubünden sehr unsicher. Eine gute Neuigkeit gab es für Boschi und Joppini: Sie können am Dienstag ihr Haus besuchen. Dann wird für sie klarer, ob sie je wieder zurückkehren werden.

Weiter Lesen

Migrationsforscher Gerald Knaus vermisst eine Strategie in der Asylpolitik: «Das, was wir an der deutschen Grenze erleben, ist Theaterpolitik»

Schweizer Panzeroffiziere fordern 100 Milliarden für den Armeeausbau

Heiratsstrafe: Die Mitte-Initiative nützt vor allem modernen Doppelverdienern

Amtsenthebung auf Schweizerisch: Erstmals setzt eine Gemeinde ihren Präsidenten an der Urne ab

Das Deutsche Museum will den Sarco ausstellen – aber Schaffhausen rückt die Suizidkapsel nicht heraus

«Jedes Mal, wenn ich nach oben schaue, staubt es» – das Lötschental wartet, bis der Berg kommt

Redakteurfavoriten

Prozess wegen Rassendiskriminierung: Der frühere Zürcher SVP-Präsident Patrick Walder wird freigesprochen – doch seine Partei hat «die Menschenwürde verletzt»

Mai 21, 2025

Monokultur in der Monarchie: Der FC Vaduz baut seinen Titel-Weltrekord aus – doch eine Freinacht bleibt Utopie

Mai 21, 2025

Wie ehrlich darf man als Gast sein, wenn einem das Essen nicht schmeckt? Ich war zum Mittagessen einer Kollegin eingeladen. Sie tischte eine gewaltige Lachstranche auf. Ich ass alles auf, obwohl ich Lachs nicht mag. Mein Mann sagte später, ich hätte sagen können, dass ich keinen Lachs esse. Wo hört der Anstand auf, und wo fängt die Ehrlichkeit an? – Hanna T., Aargau

Mai 21, 2025

Sonnenbrillen tragen wir diesen Sommer wieder in Oversize

Mai 21, 2025

«Die deutsche Koalition muss noch nachlegen, sonst droht ein Strohfeuer», sagt die «Wirtschaftsweise» Veronika Grimm

Mai 21, 2025

Neueste Nachrichten

Tiefere Steuern für Unternehmen, mehr Geld für Kinder oder die Krankenkasse: Mit diesem Kuhhandel könnte Zürich konkurrenzfähiger werden

Mai 21, 2025

Nach Trump-Putin-Telefonat: Europa klammert sich an das Wunschbild der transatlantischen Achse

Mai 21, 2025

Die reformierte Kirche ist präsent, und das soll sich auch in Zukunft nicht ändern

Mai 21, 2025
Facebook X (Twitter) Pinterest TikTok Instagram
© 2025 Meilleur en Suisse. Alle Rechte vorbehalten.
  • Datenschutzrichtlinie
  • Nutzungsbedingungen
  • Kontakt

Type above and press Enter to search. Press Esc to cancel.

Sign In or Register

Welcome Back!

Login to your account below.

Lost password?