Accessoires
Wer in einen Handtaschenklassiker investiert, ähnelt damit optisch Gleichgesinnten. Um sich abzuheben, schmückt man die Tasche nun mit individuellen Anhängern.
Taschenklassiker wie die «Kelly» von Hermès, die «Speedy» von Louis Vuitton oder die «2.55» von Chanel sind mittlerweile so etabliert, dass man selten als einziger Mensch mit einer solchen auf der Bahnhofstrasse in Zürich oder dem Sechseläutenplatz flaniert. Da tut sich der in unserer Gesellschaft wohlbekannte Abgrund auf: Man möchte dazugehören, Teil einer Gruppe sein. Sich dennoch aber abheben als Individuum.
Die Lösung für dieses Dilemma ist eigentlich recht einfach: Man behängt die Tasche mit Charms, Armbändchen, die man als Souvenir auf einer Reise gekauft hat, oder Glücksbringern vom letzten Weihnachtswichteln. Den Reiz dieses Klimbims haben nun allerdings auch die Marken für sich entdeckt. Sie zeigen auf den Laufstegen so dekorierte Taschen und verkaufen die Anhänger gleich selbst. Und da beisst sich die Katze in den Schwanz: Erwirbt man ein solches Stück, ist die Gefahr wieder gross, einen Taschen-Zwilling anzutreffen.