Catherine Debrunner und Manuela Schär über 800 Meter Rollstuhl und der Brustschwimmer Leo McCrea sichern sich Goldmedaillen. Somit hat die Schweizer Equipe in Paris bereits sechs Podestplätze erreicht.
(sda) Catherine Debrunner und Manuela Schär siegten in der Kategorie T53 beziehungsweise T54 im gefüllten Stade de France innerhalb von zehn Minuten. Eine halbe Stunde später gelang Leo McCrea der Coup.
In Tokio 2021 hatte Debrunner über die zwei Bahnrunden noch Bronze geholt. Nun war sie eine Klasse für sich. Die Thurgauerin bot beim Start-Ziel-Sieg eine Machtdemonstration. Sie legte einen derart fulminanten Start hin, dass keine einzige Konkurrentin vom Windschatten profitieren konnte.
Debrunner startet in Paris über sechs Distanzen und ist in allen ausser über 5000 Meter Weltrekordhalterin auf der Bahn. «Es würde mir nicht schwerfallen, mit einem schweren Koffer nach Hause zu reisen», sagte sie im Siegerinterview bei SRF. Sei habe am Sonntag etwas Mühe gehabt mit der Favoritenrolle, habe sich nicht top gefühlt. «Toll, dass ich gleichwohl liefern konnte.»
Gold wie schon in Tokio für Schär
Manuela Schär gewann an den Paralympics in Paris über 800 Meter wie schon in Tokio 2021 Gold. Die Schweizerin wusste die Enttäuschung des 5000-Meter-Rennens vom Samstag wegzustecken. Die 39-Jährige reihte sich am Sonntagabend bis zur Schlusskurve auf Position 3 ein. Noch vor der Zielgeraden scherte sie aus und distanzierte die Konkurrentinnen noch deutlich. «Ich habe gehofft, dass noch etwas in mir drin ist», sagte sie. Nach dem 5000-Meter-Rennen seien doch einige Zweifel hochgekommen.
Die Luzernerin bestreitet bereits ihre sechsten Paralympics. Für Schär sind es in Paris die letzten Bahnrennen, danach fokussiert sie sich auf den Marathon. Bei ihrer ersten Teilnahme 2004 in Athen gewann Schär Silber über 200 m und Bronze über 100 m. Insgesamt zieren nun neun paralympische Medaillen ihr Palmarès.
Persönliche Bestzeit klar gesenkt
Der Schwimmer Leo McCrea ist britisch-schweizerischer Doppelbürger, startet seit fünf Jahren für die Schweiz, wohnt und studiert aber in Poole in England.
Die 100 m Brust sind die Paradestrecke von McCrea, der nicht als erster Goldanwärter galt. Aber der kleinwüchsige Sportler verbesserte seine persönliche Bestzeit um zwei Sekunden und schlug in 1:27 Minuten an, obwohl er den Beinschlag nicht anwenden kann und praktisch keine Gleitphase hat. Nach EM-Bronze 2024 und WM-Silber 2023 holte das jüngste Mitglied der Schweizer Delegation nun Olympia-Gold.