Die 30-jährige Kenianerin siegt in 2:09:56 Stunden und unterbietet die bisherige Bestmarke der Äthiopierin Tigist Assefa aus dem Vorjahr um fast zwei Minuten.
(sda) Ruth Chepngetich pulverisiert am Marathon in Chicago den Weltrekord der Frauen. Tigist Assefa hatte die 42,195 km im vergangenen Jahr in Berlin in 2:11:53 Stunden bewältigt und war damit mehr als zwei Minuten schneller als die vormalige Rekordhalterin Brigid Kosgei vier Jahre zuvor in Chicago.
Nun verschob Chepngetich die Grenze noch einmal in neue Sphären. Die 30-jährige Kenianerin siegte in 2:09:56 Stunden und unterbot die bisherige Bestmarke um fast zwei Minuten.
«Das war mein Traum, und der ist wahr geworden. Ich bin sehr dankbar. Diesen Weltrekord widme ich Kelvin Kiptum», sagte die Gewinnerin über den Mann, der vor einem Jahr den Marathon-Weltrekord bei den Männern aufgestellt hatte und im Februar bei einem Autounfall verstarb. Zum Vergleich: Der Schweizer Rekord von Fabienne Schlumpf liegt bei 2:24:30 Stunden.
Chepngetich hatte den prestigeträchtigen Marathon in Chicago bereits 2021 und 2022 gewonnen. Vor zwei Jahren verpasste sie den damaligen Weltrekord in 2:14:18 um 14 Hundertstelsekunden. Diesmal glückte der Afrikanerin unterstützt von moderner Schuh-Technologie und Tempomachern der gefeierte Coup.
Die Zeit der Weltmeisterin von Doha 2019 war lange unvorstellbar; schon Assefa hatte vor einem Jahr in Berlin für grosses Erstaunen gesorgt. Chepngetich ging das lukrative Rennen enorm schnell an, nahm anfänglich sogar Kurs auf unglaubliche 2:06 Stunden.
Bei den Männern gewann der Kenianer John Korir das hochklassig besetzte Rennen. Ein Jahr nach dem Weltrekord von Kelvin Kiptum (2:00:35) kam Korir nach 2:02,43 Stunden ins Ziel. Zweiter wurde Huseydin Mohamed Esa aus Äthiopien mit knapp zwei Minuten Rückstand, Dritter Korirs Landsmann Amos Kipruto.
Schweizer Rollstuhlsportler wieder erfolgreich
Auch die Schweizer Parasportler Marcel Hug und Catherine Debrunner spielen ihre Klasse am Marathon in Chicago aus und wiederholen ihre Siege aus dem Vorjahr.
Hug, der im September zum dritten Mal in Folge im paralympischen Marathon und zum neunten Mal im Marathon in Berlin triumphiert hatte, setzte sich im Sprint vor dem hartnäckigen Amerikaner Daniel Romanchuk durch.
Es war für den 38-jährigen Thurgauer nach 2016, 2017, 2022 und 2023 der fünfte Sieg im prestigeträchtigen Rennen im US-Bundesstaat Illinois. Den eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr verpasste Hug in dem taktisch geprägten Rennen mit der Zeit von 1:25:54 Stunden um gut drei Minuten.
Debrunner fuhr wie schon an den Paralympics in Paris und im Marathon in Berlin in einer eigenen Liga. Die 29-Jährige verwies ihre Landsfrau Manuela Schär um knapp drei Minuten auf den 2. Platz und stellte beim achten Sieg in ihrem neunten Marathon auf Major-Stufe in 1:36:12 Stunden einen Streckenrekord auf.