Inoffiziell wurde sie schon lange so genannt, nun ist es offiziell: Das Modell «Black Tie» von Piaget trägt jetzt den Namen «Andy-Warhol-Uhr». Anlässlich der Taufe gibt es auch über innere und äussere Neuerungen zu berichten.
Ja, er war eindeutig ein Fan: Gleich sieben Piaget-Uhren nannte Andy Warhol sein eigen. Der Künstler gehörte in den 1970er Jahren zur sogenannten «Piaget-Society», dem Kreis der Glamourösen, Schönen und Interessanten um Yves Piaget, damals Chef der Marke. Sie reisten gemeinsam zu Veranstaltungen und besuchten legendäre Klubs wie das Studio 54. 1982 wurde ein Gespräch mit Yves Piaget in Warhols Zeitschrift «Interview» veröffentlicht. Das bekannteste Uhrenmodell im Besitz Warhols war die «Black Tie», entworfen 1972 und neu lanciert im Jahr 2014.
Das grosse, kissenförmige Gehäuse, das an einen alten Fernseher erinnert, hat einen grossen Wiedererkennungswert. Schnell wurde es mit dem Künstler in Verbindung gebracht; sprach man von der «Andy-Warhol-Uhr», war vielen klar, welche gemeint war. Nun trägt sie diesen Namen ganz offiziell: Im Rahmen einer neuen lizenzierten Partnerschaft mit der Andy Warhol Foundation for the Visual Arts benannten Piaget und die Stiftung den Zeitmesser um.
Neue innere Werte
Die Schweizer Uhrenmanufaktur nutzte die Gelegenheit, um eine neue Version der Kult-Uhr zu lancieren: «Für diesen einzigartigen und von allen geliebten Zeitmesser ist eine neue Ära angebrochen», so Benjamin Comar, CEO von Piaget. Der erste Streich, dem noch weitere folgen werden, ist die «Andy Warhol Clou de Paris», deren Gehäuse mit dem namengebenden, auch Hufnagelmuster genannten Finish verziert ist.
Das war eine Herausforderung: Die Ateliers de l’Extraordinaire von Piaget arbeiteten zehn Monate lang an der Entwicklung der für das gewölbte Gehäuse notwendigen Technik. Ergänzt wird dieses Finish durch ein blaues Meteorit-Zifferblatt. Aber auch Made-to-Measure-Anfertigungen mit anderer Optik sind möglich. Die grösste Neuerung aber ist unsichtbar: Während in der von Warhol getragenen «Black Tie» noch das Quarzwerk Beta-21 tickte, wurde die «Andy Warhol Clou de Paris» mit dem hauseigenen Manufakturwerk 501P1 mit Automatikaufzug versehen.