Nach 22 Monaten Umbau ist der neue Globus Bellevue ab jetzt wieder offen. Auf zwei Etagen findet die Kundschaft ein neues Angebot an Gastronomie und Delikatessen.
2003 eröffnete der Globus beim Zürcher Bellevue mit dem Werbespruch «Fast Food für die Goldküste». 20 Jahre später, im Januar 2023, schlossen seine Türen für Renovationsarbeiten. Fast zwei Jahre sollten diese andauern – und in eine denkbar ungünstige Zeit fallen. Ende letzten Jahres wurde die Insolvenz der Signa-Gruppe bekannt, die 50 Prozent an Globus hielt. Die Zukunft der Warenhäuser war plötzlich ungewiss. Erst diesen September, zwei Monate vor der geplanten Wiedereröffnung, wurde klar, dass die thailändische Central-Group, die bereits Miteigentümerin war, Globus vollständig übernimmt.
Zu diesem Zeitpunkt war das Gebäude an bester Passantenlage immer noch eine Baustelle; die Schaufenster mit Folie überklebt, Gitterabsperrungen, rot-weisse Warnbänder und Leitkegel versperrten den Zugang.
Was man aber schon ahnen konnte: die Innenausstattung würde edler werden, mondäner als zuvor, das Obergeschoss geräumiger. Nun öffnete der Globus Bellevue heute, am 15. November, seine Türen. In der Filiale am Zürcher Sechseläutenplatz liegt der Fokus neu ganz auf Genuss.
Verkostung von frühmorgens bis spätabends
Spürbar wird das, sobald man das neue Geschäft betritt. Im Parterrebereich finden sich diverse Food-Stände für die Verpflegung mittags wie abends. Zu den sieben unterschiedlichen Gastrokonzepten gehören Gerichte aus der italienischen, orientalischen und asiatischen Küche. Die Zürcher Manufaktur Poushe reicht Strudel in süss und deftig über die Theke. Nach Feierabend trifft man sich in der «Goldküsten-Kantine», wie der Globus aufgrund seiner Lage im Volksmund genannt wird, für den Apéro an der Austernbar und kann dazu ein Glas Champagner bestellen. Üppige Dessertkreationen und französische Gipfeli in süssen und salzigen Varianten gibt es bei Maison Desplanches, dem Zürcher Ableger der Traditionsbäckerei aus Genf.
Im Untergeschoss befindet sich wie bereits früher die Globus Delicatessa. Die Kundschaft wählt an der Käsetheke aus rund 150 verschiedenen Sorten oder lässt sich im Champagner- und Weinkeller vom Sommelier beraten. Eine Offentheke für Fleisch und Fisch sowie hausgemachte Pasta und ein kleiner Blumenmarkt gehören weiterhin zum Angebot. Trüffel erhalten eine eigene Nische. Dazu kommt die grosse Panettone-Auswahl – eine neue Sorte mit Mango-Füllung soll der neuen Eigentümerfamilie aus Thailand gewidmet sein.
Während oben im Gastronomiebereich jeder Stand für sich gestaltet ist und die Atmosphäre lebendig ist, kommt der Laden einheitlich und in ruhigen Tönen daher. Der Jungarchitekt Jakob Sprenger hat die Innenausstattung mit viel hellem Holz einheimischer Bäume und Züri-Stein ausgestattet. Damit betont das Warenhaus am Bellevue die Verbundenheit mit seiner Stadt. Warmes Licht und Aluminium-Details unterstreichen das elegante Ambiente.
Die Ladenfläche der wiedereröffneten Globus-Filiale beschränkt sich neu auf zwei statt wie früher drei Stockwerke: Im Obergeschoss, wo vor dem Umbau die Haushaltsabteilung war, befindet sich neu das Migros-Fitnesscenter Activ Fitness. Abgesehen davon ist das Konzept konsequent auf Kulinarik ausgerichtet, was den Laden zu einem neuen Treffpunkt für Genussmenschen machen dürfte – er verköstigt diese in der Food-Hall bereits ab 7 Uhr in der Früh, am Freitag und Samstag bis 2 Uhr in der Nacht. Selbst am Sonntag wird das Parterre vom Globus am Bellevue den ganzen Tag geöffnet sein.